Jetzt bin ich also wieder hier, im realen Leben. Alles geht seine geordneten Wege und ich kann abends sicher durch Köln torkeln. Was bleibt nach einer Woche Zurücksein in Deutschland vom Reisetraum? Was bleibt nach über sechs Monaten fernab der Heimat, fern weg des Alltags? Sehnsucht nach einer neuen Reise? Sehnsucht nach Neuem? Sehnsucht nach fernen Ländern, neuen Leuten, die man kennenlernt? Sehnsucht nach einer Woche Party mit lustigen Leuten? Ein bißchen von allem, vielleicht.
Aber so schön die Zeit auch war, so schön ist es auch, zurück in der Realität zu sein, auch wenn die Fragen aktuell noch immer die gleichen sind. Auch wenn ich mir manchmal wünsche, wieder an einem Ort zu sein und die spektakuläre Aussicht oder einen Augenblick zu genießen.
Es tut immer noch gut, denjenigen zu erzählen, was man erlebt hat, die sich selbst eine Reise nicht zutrauen. Die es nicht können. Die es nicht wollen. Die es nicht schaffen (wollen) eine solche Reise zu unternehmen. Dabei ist es so einfach. Kündigen. Planen. Flugticket kaufen und sechs Monate später geht's los. Los ins neue Leben. Los zu neuen Abenteuern, die ihr nie wieder vergessen werdet. Los geht's zu neuen Bekanntschaften, die euer Leben eventuell verändern werden. Los geht's zu neuen Eindrücken der Welt, die ihr euch bis dato noch nicht einmal vorstellen konntet. Los geht's ins Unbekannte. Los geht's in Unentdeckte. Los geht's...?
Worauf wartest DU eigentlich noch...? Worauf warte ICH eigentlich noch...?
Euer Larsinho
Freitag, 30. September 2011
Mittwoch, 14. September 2011
Wo der Anfang das Ende ist
Spulen wir die Zeit kurz zurück und blicken auf den 10. März 2011. Ich lande in Buenos Aires. Ich habe überhaupt keine Ahnung, was mich hier in Südamerika erwartet und schon nach dem ersten Tag möchte ich sofort wieder nach Hause fliegen. Ich wäre schlecht beraten gewesen, sofort wieder nach Hause zu reisen.
Nachdem ich sechs Monate und eine Woche lang Südamerika, meinen Mut und mich selbst gefeiert habe hat mich die Realität wieder. Schon morgen, wenn ich nach einem halben Jahr Auszeit vom realen Leben wieder zurück in Deutschland lande. Auszeit vom Job, vom Gewohnten, vom Geliebten, vom Alltag. Ich habe es tatsächlich geschafft, einen ganzen Kontinenten zu umrunden, mit Start und Ziel in meiner gehassten Stadt Buenos Aires.Wenn ich im Zeitraffer an die schönen und weniger schönen, an die aufregenden und spektakulären, an die lustigen und weniger lustigen Momente denke, dann denke ich mir spontan: alles richtig gemacht.
Ich weiß nicht, ob man es einmal im Leben gemacht haben muß, einen Kontinent zu umrunden, aber es hat Spaß gemacht! Es hört sich abenteuerlich an, so eine Reise zu machen, was es auch war. Es hört sich auch neu an, weil ich so etwas noch nie vorher gemacht habe. Es hört sich erfahrungsreich an, weil jeder Tag anders war. Es ist gut für das Selbstbewußtsein, weil ich es geschafft habe, einen Kontinent zu umrunden, wobei das mitunter schon gefährlich ist, dass mein Selbstbewußtsein jetzt noch größer ist, falls das überhaupt möglich ist.
Es hab nicht "den" einen Moment, der alle anderen in den Schatten stellt, der heraus ragte. Es waren die verschiedenen Highlights der Reise, die einen Gesamteindruck von Südamerika hinterlassen, die ich nie vergessen werde. Da war z.B. der Perito Moreno Gletscher, das Ende der Welt (wo ich den Bierstempel und ein kostenloses Bier bekommen habe, weil ich aus Deutschland bin), da ist der Moment, als ich mir Cayenne-Pfeffer in die Augen gemacht habe (was ich nie wieder tun sollte), da ist das atemberaubende Macchu Pichu, die Galapagos Inseln, die Party-Woche in Banos, der Salto Angel Wasserfall, der Trip in den Amazons, the most dangerous road of the world, die atemberaubenden Landschaften in Argentinien, der tragische Motorradunfall des ca. 20-jährigen, der ohne Helm mit ca. 70 km in ein Auto gefahren ist und durch die Luft geflogen ist, der Ort Bariloche, all die vielen Reisende, die mich begleitet haben und, und, und...Hier noch ein paar Fakten:
Traumhaft: Bariloche mit seinem atemberaubenden Ausblicken
Spektakulär: Machu Picchu
Schön: Die Galapagos Inseln
Aufregend: 63 km Mountainbike-Abfahrt bei der "Most dangerous road of the world"
Unterhaltsam: Frauen-Wrestling in La Paz (Bolivien)
Langweilig: 5 Tage auf einem Schiff über den Amazons
Heiß: Kolumbien
Atemberaubend: Die Frauen in Kolumbien
Anstrengend: Der 6.000 Meter Berg Huyana Potosi
Nervend: Die musikalische Dauerbeschallung in Venezuelas Bussen
Schwierig: Die Konversation auf Spanisch
...und so vieles mehr!
Ich habe mich über viele Dinge gefreut, über spektakuläre Ausblicke, über neue Bekanntschaften, über genügend Zeit, über einfach mal nix machen, über eine Woche Party in Banos, über atemberaubende Landschaften, über meinen Mut, über ein sorgenfreies halbes Jahr, über mich und last but not least über die Bekanntschaft mit der einzigartigen Ana, die ich schon bald wiedersehen werde.
Während meiner Reise gingen aber auch einige Dinge verloren, zum Beispiel ein kleines Messer, eine Jeans, eine Jacke, meine Freundin, ein Buch, Geld, meine Kreditkarte, vermeintliche Freunde, 5 Kilogramm Gewicht, eine Uhr, meine kleine Kamera (Diebstahlt), Nerven, drei Sonnenbrillen, Zeit, ein Schweißband,Geduld, eine Socke und wahrscheinlich noch einiges mehr, an das ich mich nicht mehr erinnern kann.
Und hier noch ein dickes Dankeschön an die folgenden Personen, die mich vor und während meiner Reise unterstützt/unterhalten/geholfen haben (in beliebiger Reihenfolge): An alle unbekannten, die meinen Blog verfolgt haben und sich diesen regelmäßig angetan haben, an meine Mutter, meinen Vater, meine Geschwister Katrin, Toni und Renée und deren Freundinnen und Freunde, an die gute Ute, den Dicken, Christos, Marc, Doro, Daniel Son, Micha alias "Hennes", Lori, an meine beiden Omas, meine Tante Margit und den Rest der buckligen Verwandtschaft aus Schwalmstadt, an Peter aus Dillenburg, an Aapo, an Colm, an die Prinzessin Stänzi, an Katja, an Thiemo, an Kristof I., an meine Ex-Kolleginnen und Kollegen und den Chef, an Franzi, an Oliver B., an die alte Saufziege Brigita, an Franz Beckenbauer, Ana, Marion, Atze, an Stefan & Silja aus München, an Luis und seine Familie sowie an die freundlichen Leute, die dem hilflos dreinblickenden Larsinho irgendwann mal geholfen haben und deren Namen ich schon wieder vergessen habe. Danke euch allen!
6 Monate. 8 Länder. 1 Legende: Larsinho. Eine letzte Videobotschaft, ein Dankeschön an alle:
Aus. Ende. Vorbei. Das war's vom Larsinho aus Südamerika.
Euer Larsinho
PS: Bei Fragen zur Reise könnt ihr euch gerne an via email an mich wenden: larswulkow@web.de
PSS: Jetzt ist aber wirklich Schluß hier.
Nachdem ich sechs Monate und eine Woche lang Südamerika, meinen Mut und mich selbst gefeiert habe hat mich die Realität wieder. Schon morgen, wenn ich nach einem halben Jahr Auszeit vom realen Leben wieder zurück in Deutschland lande. Auszeit vom Job, vom Gewohnten, vom Geliebten, vom Alltag. Ich habe es tatsächlich geschafft, einen ganzen Kontinenten zu umrunden, mit Start und Ziel in meiner gehassten Stadt Buenos Aires.Wenn ich im Zeitraffer an die schönen und weniger schönen, an die aufregenden und spektakulären, an die lustigen und weniger lustigen Momente denke, dann denke ich mir spontan: alles richtig gemacht.
Ich weiß nicht, ob man es einmal im Leben gemacht haben muß, einen Kontinent zu umrunden, aber es hat Spaß gemacht! Es hört sich abenteuerlich an, so eine Reise zu machen, was es auch war. Es hört sich auch neu an, weil ich so etwas noch nie vorher gemacht habe. Es hört sich erfahrungsreich an, weil jeder Tag anders war. Es ist gut für das Selbstbewußtsein, weil ich es geschafft habe, einen Kontinent zu umrunden, wobei das mitunter schon gefährlich ist, dass mein Selbstbewußtsein jetzt noch größer ist, falls das überhaupt möglich ist.
Es hab nicht "den" einen Moment, der alle anderen in den Schatten stellt, der heraus ragte. Es waren die verschiedenen Highlights der Reise, die einen Gesamteindruck von Südamerika hinterlassen, die ich nie vergessen werde. Da war z.B. der Perito Moreno Gletscher, das Ende der Welt (wo ich den Bierstempel und ein kostenloses Bier bekommen habe, weil ich aus Deutschland bin), da ist der Moment, als ich mir Cayenne-Pfeffer in die Augen gemacht habe (was ich nie wieder tun sollte), da ist das atemberaubende Macchu Pichu, die Galapagos Inseln, die Party-Woche in Banos, der Salto Angel Wasserfall, der Trip in den Amazons, the most dangerous road of the world, die atemberaubenden Landschaften in Argentinien, der tragische Motorradunfall des ca. 20-jährigen, der ohne Helm mit ca. 70 km in ein Auto gefahren ist und durch die Luft geflogen ist, der Ort Bariloche, all die vielen Reisende, die mich begleitet haben und, und, und...Hier noch ein paar Fakten:
Traumhaft: Bariloche mit seinem atemberaubenden Ausblicken
Spektakulär: Machu Picchu
Schön: Die Galapagos Inseln
Aufregend: 63 km Mountainbike-Abfahrt bei der "Most dangerous road of the world"
Unterhaltsam: Frauen-Wrestling in La Paz (Bolivien)
Langweilig: 5 Tage auf einem Schiff über den Amazons
Heiß: Kolumbien
Atemberaubend: Die Frauen in Kolumbien
Anstrengend: Der 6.000 Meter Berg Huyana Potosi
Nervend: Die musikalische Dauerbeschallung in Venezuelas Bussen
Schwierig: Die Konversation auf Spanisch
...und so vieles mehr!
Ich habe mich über viele Dinge gefreut, über spektakuläre Ausblicke, über neue Bekanntschaften, über genügend Zeit, über einfach mal nix machen, über eine Woche Party in Banos, über atemberaubende Landschaften, über meinen Mut, über ein sorgenfreies halbes Jahr, über mich und last but not least über die Bekanntschaft mit der einzigartigen Ana, die ich schon bald wiedersehen werde.
Während meiner Reise gingen aber auch einige Dinge verloren, zum Beispiel ein kleines Messer, eine Jeans, eine Jacke, meine Freundin, ein Buch, Geld, meine Kreditkarte, vermeintliche Freunde, 5 Kilogramm Gewicht, eine Uhr, meine kleine Kamera (Diebstahlt), Nerven, drei Sonnenbrillen, Zeit, ein Schweißband,Geduld, eine Socke und wahrscheinlich noch einiges mehr, an das ich mich nicht mehr erinnern kann.
Und hier noch ein dickes Dankeschön an die folgenden Personen, die mich vor und während meiner Reise unterstützt/unterhalten/geholfen haben (in beliebiger Reihenfolge): An alle unbekannten, die meinen Blog verfolgt haben und sich diesen regelmäßig angetan haben, an meine Mutter, meinen Vater, meine Geschwister Katrin, Toni und Renée und deren Freundinnen und Freunde, an die gute Ute, den Dicken, Christos, Marc, Doro, Daniel Son, Micha alias "Hennes", Lori, an meine beiden Omas, meine Tante Margit und den Rest der buckligen Verwandtschaft aus Schwalmstadt, an Peter aus Dillenburg, an Aapo, an Colm, an die Prinzessin Stänzi, an Katja, an Thiemo, an Kristof I., an meine Ex-Kolleginnen und Kollegen und den Chef, an Franzi, an Oliver B., an die alte Saufziege Brigita, an Franz Beckenbauer, Ana, Marion, Atze, an Stefan & Silja aus München, an Luis und seine Familie sowie an die freundlichen Leute, die dem hilflos dreinblickenden Larsinho irgendwann mal geholfen haben und deren Namen ich schon wieder vergessen habe. Danke euch allen!
6 Monate. 8 Länder. 1 Legende: Larsinho. Eine letzte Videobotschaft, ein Dankeschön an alle:
Aus. Ende. Vorbei. Das war's vom Larsinho aus Südamerika.
Euer Larsinho
PS: Bei Fragen zur Reise könnt ihr euch gerne an via email an mich wenden: larswulkow@web.de
PSS: Jetzt ist aber wirklich Schluß hier.
Dienstag, 13. September 2011
Da ist aber jemand früh aufgestanden
"Große Klappe verliert immer!" sagt mein Kumpel "Der Dicke", wenn wir am Knobeln sind. Und nachdem ich gestern so groß in die Runde geschrieben habe, dass man früher aufstehen muß, um mich zu verarschen bzw. auszurauben, so hat sich wohl gestern Abend einer exakt dies zu Herzen genommen.
Der Tag in B.A. war bis zum Abend vollgestopft mit Programm. Zusammen mit Matt, dem Kanadier, haben wir einen Streifzug durch das Viertel La Boca gemacht inklusive Steak-Essen (wo sie uns zweimal Trinkgeld in Rechnung gestellt haben; einmal für die Bedienung UND einmal für den Koch...) sowie einer Stadion-Besichtigung des La Boca Stadions, wo Diego Maradona seine Fußballkarriere gestartet hat.
Am Abend ging es dann zu einem Trommelkonzert, wo 99 % der Besucher begeistert den Weg nach Hause angetreten sind. Das eine Prozent, das nicht zufrieden war, waren ich und ein Südafrikaner. Der Südafrikaner, weil ihm das Konzert ebenso wie mir viel zu langweilig war und zum Zweiten hat mir einer meine kleine Kamera geklaut. Kein großer finanzieller Verlust, nur schade, dass die ganzen Bierfotos, die wir im Laufe des Tages gemacht haben sowie die Fotos der Stadionrundtour nun in anderen Händen sind. Das mit Buenos Aires und mir das wird wohl nix mehr werden.
Es wird Zeit, die Heimreise anzutreten, bevor man mir noch mein Kopf vom Rumpf klaut. Mir bleiben noch 2 Tage, ehe ich die Heimreise antrete. Deutschland, rüste dich! Ich komme zurück!
In diesem Sinne macht's gut. Wir sehen uns.
Euer Larsinho
Der Tag in B.A. war bis zum Abend vollgestopft mit Programm. Zusammen mit Matt, dem Kanadier, haben wir einen Streifzug durch das Viertel La Boca gemacht inklusive Steak-Essen (wo sie uns zweimal Trinkgeld in Rechnung gestellt haben; einmal für die Bedienung UND einmal für den Koch...) sowie einer Stadion-Besichtigung des La Boca Stadions, wo Diego Maradona seine Fußballkarriere gestartet hat.
Am Abend ging es dann zu einem Trommelkonzert, wo 99 % der Besucher begeistert den Weg nach Hause angetreten sind. Das eine Prozent, das nicht zufrieden war, waren ich und ein Südafrikaner. Der Südafrikaner, weil ihm das Konzert ebenso wie mir viel zu langweilig war und zum Zweiten hat mir einer meine kleine Kamera geklaut. Kein großer finanzieller Verlust, nur schade, dass die ganzen Bierfotos, die wir im Laufe des Tages gemacht haben sowie die Fotos der Stadionrundtour nun in anderen Händen sind. Das mit Buenos Aires und mir das wird wohl nix mehr werden.
Es wird Zeit, die Heimreise anzutreten, bevor man mir noch mein Kopf vom Rumpf klaut. Mir bleiben noch 2 Tage, ehe ich die Heimreise antrete. Deutschland, rüste dich! Ich komme zurück!
In diesem Sinne macht's gut. Wir sehen uns.
Euer Larsinho
Montag, 12. September 2011
Wer mich verarschen will, muß früher aufstehen!
Hier bin ich also wieder in meinem geliebten Buenos Aires. Ha! Von wegen! Es wird schon seine Gründe haben, warum ich die Stadt nicht mag. Nachdem ich nach 18 Stunden Busfahrt in B.A. am Busbahnhof angekommen bin dauert es keine 5 Minuten, da versucht man mich mit folgendem Trick zu berauben: Irgendeiner bespritzt mich mit Senf, auf den Rucksack und meine einzige lange Hose und plötzlich kommen aus allen Ecken spontan drei oder vier vermeintlich freundliche Menschen an, die mir spontan helfen wollen, die Sauce wegzumachen. Wir sind doch nicht in Vietnam, wo es keine Regeln gibt. Oder etwa doch?
Da in meinem Reiseführer jedoch exakt vor dieser Masche gewarnt wurde ich mich auch schon im Vorfeld über solche Machenschaften informiert habe tue ich einen Teufel und bleibe stehen, suche mir eine mehr oder weniger sichere Ecke und sagen den "netten" Menschen, dass sie abhauen sollen. Ich gehe zu einem Restaurant, lasse mir einen nassen Lappen geben und verfluche Buenos Aires bereits kurz nach meiner Ankunft. Jetzt bin ich schon zum dritten Mal hier. Irgendwann muß man doch mal anfangen, die Stadt zu mögen. Vielleicht sollten die Argentinier das so machen wie die Brasilianer und mir einfach mal ein Bier schenken. Oder auch zwei.
Eine positive Sache bleibt jedoch. Im Bus von Iguazu nach Buenos Aires wird mir als Getränk Whiskey angeboten. Ich meine, mich verhört zu haben, aber da steht er hinter mir und will schenkt mir auch schon ein Gläschen Whiskey ein. Später zum Abendessen wird dann Rotwein serviert. Clever wie ich bin habe ich mal wieder die Fotos schneller von meiner SD-Karte gelöscht als der FC Bayern das erste Tor schießt. Naja, halb so schlimm.
Dafür gibt's jetzt hier eines dieser immer wiederkehrenden und tausendfachen und traumhaften Selbstportraits des Larsinhos aus immer dem gleichen Winkel, wo im Hintergrund wie immer die Hälfte fehlt:
Und damit gebe ich zurück in die angeschlossenen Funkhäuser.
Euer Larsinho
Da in meinem Reiseführer jedoch exakt vor dieser Masche gewarnt wurde ich mich auch schon im Vorfeld über solche Machenschaften informiert habe tue ich einen Teufel und bleibe stehen, suche mir eine mehr oder weniger sichere Ecke und sagen den "netten" Menschen, dass sie abhauen sollen. Ich gehe zu einem Restaurant, lasse mir einen nassen Lappen geben und verfluche Buenos Aires bereits kurz nach meiner Ankunft. Jetzt bin ich schon zum dritten Mal hier. Irgendwann muß man doch mal anfangen, die Stadt zu mögen. Vielleicht sollten die Argentinier das so machen wie die Brasilianer und mir einfach mal ein Bier schenken. Oder auch zwei.
Eine positive Sache bleibt jedoch. Im Bus von Iguazu nach Buenos Aires wird mir als Getränk Whiskey angeboten. Ich meine, mich verhört zu haben, aber da steht er hinter mir und will schenkt mir auch schon ein Gläschen Whiskey ein. Später zum Abendessen wird dann Rotwein serviert. Clever wie ich bin habe ich mal wieder die Fotos schneller von meiner SD-Karte gelöscht als der FC Bayern das erste Tor schießt. Naja, halb so schlimm.
Dafür gibt's jetzt hier eines dieser immer wiederkehrenden und tausendfachen und traumhaften Selbstportraits des Larsinhos aus immer dem gleichen Winkel, wo im Hintergrund wie immer die Hälfte fehlt:
Und damit gebe ich zurück in die angeschlossenen Funkhäuser.
Euer Larsinho
Das letzte Highlight: Die Iguazu Wasserfälle
Es kommt nicht häufig vor, dass ich aufgeregt bin, wenn wir mal von diversen Fußball-Ereignissen absehen. Als ich im Bus saß auf dem Weg zum letzten Highlight meiner Reise, konnte ich mal wieder so etwas wie Aufregung spüren. Nach 45 Minuten Busfahrt war es dann endlich soweit:
Und der erste, was ich sehe, ist...Nebel:
Kurze Zeit später hat sich dann der Nebel verzogen:
Und dann ging es zur nassesten Stelle, zu sehen unten auf dem Pfad. Clevererweise hat mir keiner gesagt, dass ich naß werden würde ohne einen langen Regenmantel. Also wurde ich so naß wie die Spieler des FC Bayern nach einer Weißbierdusche für den kommenden Meistertitel.
Nach der brasilianischen Seite (Bilder oben) ging es dann zwei Tage später zur argentinischen Seite. Und siehe da, es gibt auch Sonnenbilder:
Somewhere over the rainbow...
...freut sich der Larsinho:
So schön es auch war, es gibt immer auch etwas, das nervt bei solchen touristischen Ausflügen: Touristen. Menschen wie die nette junge Dame vor mir versperren permanent den Weg, gehen immer in der Mitte und im Idealfall holen sie dann noch ihre Videokamera raus und filmen in aller Seelenruhe ein 8-stündiges Making-of-Video. Diese Touristen bleiben dann meist auch bis kurz vor Schließung der Anlage in der ersten Reihe stehen oder filmen, bis der Akku leer ist.
Euer Larsinho
Und der erste, was ich sehe, ist...Nebel:
Kurze Zeit später hat sich dann der Nebel verzogen:
Und dann ging es zur nassesten Stelle, zu sehen unten auf dem Pfad. Clevererweise hat mir keiner gesagt, dass ich naß werden würde ohne einen langen Regenmantel. Also wurde ich so naß wie die Spieler des FC Bayern nach einer Weißbierdusche für den kommenden Meistertitel.
Nach der brasilianischen Seite (Bilder oben) ging es dann zwei Tage später zur argentinischen Seite. Und siehe da, es gibt auch Sonnenbilder:
Somewhere over the rainbow...
...freut sich der Larsinho:
So schön es auch war, es gibt immer auch etwas, das nervt bei solchen touristischen Ausflügen: Touristen. Menschen wie die nette junge Dame vor mir versperren permanent den Weg, gehen immer in der Mitte und im Idealfall holen sie dann noch ihre Videokamera raus und filmen in aller Seelenruhe ein 8-stündiges Making-of-Video. Diese Touristen bleiben dann meist auch bis kurz vor Schließung der Anlage in der ersten Reihe stehen oder filmen, bis der Akku leer ist.
Euer Larsinho
Donnerstag, 8. September 2011
Meer Bier
Einer der vielen positiven Eigenschaften von Brasilien ist zweifelsohne die exorbitant hohe String Tanga Bikini Quote an der Copacabana. Doch auch darüber hinaus gibt es nicht wenige Pluspunkte, die das Land für sich verbuchen kann. Eine davon sind die Brasilianer selbst. Hier ein Paradebeispiel und einer der Gründe, warum ich schnellstmöglich wieder zurück nach Brasilien muß (Toni, das ist nur im übertragenen Sinne gemeint. Ich werde auch weiterhin nicht auswandern. Nicht, dass du das schon wieder glaubst ;-)).
Ich mache mich zusammen mit der vermeintlich lustigen deutschen Reisebegleitung an einen einsamen Strand. Neben uns sind noch drei weitere Leute vor Ort. Und als wir uns darüber unterhalten, dass es schön wäre, wenn Fatima, das Hausmädchen, das uns auf dem Anwesen mit Caipirinhas abgefüllt hat, jetzt doch auch mal einen Caipi vorbeibringen würde, kommt der Brasilianer, der im Schatten eine Kühlbox mit Bier stehen hat und auf die ich schon gefühlte 1.000 neidische Blicke geworfen habe, vorbei und schenkt uns ein Bier. Wir haben kein Wort vorher mit ihm gesprochen, noch nicht einmal aus der Ferne gegrüßt.
Und dann habe ich diese Büchse in der Hand und erfreue mich an den kleinen Dingen des Lebens, die das Leben so lebenswert machen: eine Büchse eiskaltes Bier.
Abkühlung von innen und außen: Ein Meer Bier
Hier am Strand bekommt man ein Bier geschenkt. Ein Geschenk des Himmels. Zweifelsohne.
Euer Larsinho
Ich mache mich zusammen mit der vermeintlich lustigen deutschen Reisebegleitung an einen einsamen Strand. Neben uns sind noch drei weitere Leute vor Ort. Und als wir uns darüber unterhalten, dass es schön wäre, wenn Fatima, das Hausmädchen, das uns auf dem Anwesen mit Caipirinhas abgefüllt hat, jetzt doch auch mal einen Caipi vorbeibringen würde, kommt der Brasilianer, der im Schatten eine Kühlbox mit Bier stehen hat und auf die ich schon gefühlte 1.000 neidische Blicke geworfen habe, vorbei und schenkt uns ein Bier. Wir haben kein Wort vorher mit ihm gesprochen, noch nicht einmal aus der Ferne gegrüßt.
Und dann habe ich diese Büchse in der Hand und erfreue mich an den kleinen Dingen des Lebens, die das Leben so lebenswert machen: eine Büchse eiskaltes Bier.
Abkühlung von innen und außen: Ein Meer Bier
Hier am Strand bekommt man ein Bier geschenkt. Ein Geschenk des Himmels. Zweifelsohne.
Euer Larsinho
Fahrendes Gedankengut und warum ich manchmal doch an den lieben Gott glaube
12 Stunden Busfahrt stehen mal auf der Tagesagenda. 12 Stunden auf dem Weg zu meinem letzten Reise-Höhepunkt, falls nicht doch rein zufällig Charlize Theron des Weges vorbei kommt und mir einen Heiratsantrag machen wird. Die Chancen stehen nicht gerade 50:50, dass es passiert, aber wie beim 1. FC Köln stirbt die Hoffnung zuletzt.
Und so werde ich mich anstatt auf das südamerikanische optische Schmankerl Charlize Theron, die meine Ex-Freundin noch völlig zu unrecht als "normal aussehend" einstufte, auf die Iguazu Wasserfälle freuen. Die Iguazu Wasserfälle waren der erste Grund, warum ich meine Reise angetreten habe und wird nun mein letztes Highlight der Reise sein. Was für ein Abschluß! Das letzte Mal, als ich so aufgeregt war, war als ich das gelesen habe, dass die Sonderausgabe des Kickers zur neuen Bundesliga Saison bald erscheint.
Die letzten Tage hier in Brasilien konnten an Luxus kaum überboten werden. Ich hatte das Glück, bei einem Freund der Familie auf einer Insel in seinem Ferienhaus unterzukommen. Wobei das Wort es nicht wirklich trifft. Das Anwesen hatte alles, was man sich wünscht: Gästezimmer, einen großen Pool, einen Kamin, eine Haushälterin, die mich mit Caipirinha täglich abgefüllt hat und ein traumhaftes Abendessen zubereitet hat. Dazu gab es einen Blick aufs Meer, der Postkartencharakter hatte. Zum krönenden Abschluß wurde ich noch mit auf sein Segelboot genommen. Aus Diskretionsgründen kann ich hier leider keine Fotos veröffentlichen, aber stellt euch eine große Villa am Hang mit Pool vor und mittendrin steht der Larsinho und freut sich des Lebens.
Sonne und Segeln vor der Ilhabela, der "schönen Insel".
Und dennoch hat mich während der letzten sieben Tage, seit Rio, ein Ekel verfolgt. Ein bayerischs Mädel, das ich im Hostel kennengelernt habe und die den gleichen Weg nach Iguazu plant wie ich. Und da Reisen zu zweit mehr Spaß macht als alleine habe ich sie nach Rücksprache mit dem Haus-Eigentümer mit auf das traumhafte Anwesen genommen. In Laufe der Zeit habe ich dann gemerkt, dass man Menschen nicht sofort als Reisepartner in Betracht ziehen sollten, es sei denn, sie tragen ein Bayern- oder zumindest ein Deutschlandtrikot.
Diese junge Frau, 24 Jahre alt und gerade in Rio eingetroffen, um ihre gut eineinhalbjährige Weltreise anzutreten, hat merkwürdige Eigenschaften. Hier die Top-5 Gründe, warum ich mir das nächste Mal länger Zeit lassen werde, um mir einen geeigneten (!) Reisepartner auszusuchen:
Nummer 1. Sie lacht nach fast jedem Satzende
So etwas habe ich noch nicht erlebt! Wie kann man nahezu nach jedem Satz lachen, obwohl noch nicht einmal im Ansatz irgendeine Pointe zu finden ist, lachen? Es ist nichts lustig, was sie erzählt, nicht einmal, wenn ich alle Drogen dieser Welt mir reinziehen würde. Selbst mit Lachgas würden ihre langweiligen Sätze eher für einen Heulkrampf als für einen Lachanfall sorgen.
Nummer 2: Ich find das immer so lustig, dass...
Ach, findest du das lustig? Wirklich...? Ich finde es nämlich ganz und gar nicht witzig, dass man jeden zweiten Satz mit "Ich find das immer so lustig" anfangen muß. So ist es z.B. nicht witzig, wenn man so einen Satz anfängt und dann über das Wetter, das Studium oder ihre grottenlangweiligen Geschichten über noch langweiligere Pferde erzählt, wo ich mir schon nach der ersten Silbe den Einmarsch der Außerirdischen wünsche, die mich auf einen fernen Planeten entführen, vielleicht zu Alf, mit dem ich mich über Klatsch und Tratsch aus dem Universum unterhalten könnte und über seine Freundin Rhonda oder über die dreiköpfige Krankenschwester und wo "Ich find das immer so lustig"-Satzanfänge per Gesetz verboten sind und mit einer 24-Stunden Frank Elstner Fernseh-Endlosschleife bestraft werden. Scottie, beam me up! Schnell!
Nummer 3: Jaaaaa, ich gebs ja zu...
...dass du langweilig bist? Dass ich mir nicht vorstellen kann, dass du jemals einen Freund hattest, den du nicht binnen Nanosekunden zum Wahnsinn getrieben hast? Hier ein Tip vom Larsinho: Menschen machen Fehlentscheidungen, Fehler, schlagen falsche Wege ein oder irren sich. Ob große oder kleine Fehler des täglichen Lebens. Das ist menschlich, jedoch noch lange kein Grund, jedesmal aufs Neue Sätze mit "Jaaaaaaaaaa, ich gebs ja zu" anzufangen, weil die Info, die danach kommt, es noch nicht einmal auf die letzte Seite einer Zeitung schaffen würde, selbst dann nicht, wenn du der letzte Mensch auf Erden wärst und es außer dir sowieso keiner lesen wird, weil der Informationsgehalt derart gering ist, dass es nur Verschwendung von Druckerschwärze wäre.
Nummer 4: Halt einfach's Maul...
Bei 7.845 habe ich aufgehört zu zählen, wie oft mich mir gewünscht habe, dass sie einfach nur die Klappe hält. Würde sie im Fernsehen auftreten und ich aus Versehen auf den Sender zappen, in dem sie auftreten würde, würde ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einen neuen Weltrekord im Umschalten aufstellen, so schnell würde mein Finger die Taste drücken. Und hier noch ein persönlicher Tipp an ein bayerische Frau, die ich vor Kurzem kennengelernt habe: Auch im zarten Alter von 24 Jahren sollte man merken, dass, wenn zwei Personen, die einem gegenüber sitzen und in eine völlig andere Richtung schauen, dass man den Satz schnellstmöglich (!) beendet, weil die vermeintlichen Zuhörer das sprichwörtliche Weite gesucht haben, weil das, was du gerade erzählst, ganz offensichtlich nicht auf offene Ohren gestoßen ist.
Nummer 5: Sie interessiert sich nicht für Fußball
Muß ich noch mehr schreiben...?
(PS: An alle Jungs, die diese eine Frage stellen möchten, hier die Antwort: nein, ist sie nicht.)
Und so mußte ich fast eine Woche mit ihr überleben und zu drastischen Maßnahmen greifen, um zumindest teilweise die Nachmittage alleine zu verbringen: Ich erzähle ihr, dass ich zu dem Fußballmuseum gehe (in Sao Paulo, grandios, absolut spitze, leider durfte ich keine Fotos machen), obwohl ich wußte, dass das Museum montags geschlossen ist, wie mir der Inhaber des Hostels erzählte. Unter diesem Vorwand bin ich dann in die Altstadt gefahren, alleine, die Musik ist mein alleiniger Begleiter, herrlich, kein Lachen, keine langweiligen Infos, Freiheit. Als ich die mitterlweile gefühlte 584. Kirche betrete, ein Foto mache und dann in Richtung Ausgang gehe schlage ich innerlich die Hände über dem Kopf zusammen. Ihr ahnt es schon, wer direkt auf mich zugelaufen kommt: die personifizierte Langeweile. Ich brauche einen Notfallplan und schicke ein Gebet zum lieben Gott, dass sie mich nicht sieht, was ebenso realistisch ist ein lebenslanger Bierverzicht.
Hier fühle ich mich pudelwohl. Vor einem Stadion. Im Innneren des Stadions ist das Museo do Futebol untergebracht, eines der besten Museen, die ich je besucht habe, wenngleich ein Großteil der Infos auf Portugiesisch sind.
Der liebe Gott muß meine spontanen Stoßgebete aber gehört haben, und das, obwohl ich aus der Kirche ausgetretem bin, denn aus mir unerklärlichen Gründen sieht sie mich nicht, was nahezu wirklich unmöglich ist, da ich direkt an ihr vorbeilaufe. Aber sie scheint sich so auf das Innere der Kirche so konzentriert haben, dass sie mich nicht sieht! Ich sag nix, grüße nicht, eile ganz schnellen Trittes aus der Kirche raus und lege die nächsten 50 Meter in persönlicher Bestzeit zurück und glaube wieder an den lieben Gott.
In dieser Kirche ging sie an mir vorbei. Was für ein Glück!
Aber der Kampf ist noch nicht gewonnen, da sie weiter überlegt, ob sie direkt zu den Iguazu Wasserfällen fahren soll oder eine Zwischenstation weiter südlich einlegen soll. Glücklicherweise entscheidet sie sich für den Umweg, meine restlichen Tage sind gerettet, vorausgesetzt, ich sehe sie nich bei den Wasserfällen wieder.
Man sieht sich immer zweimal im Leben. Wiedersehen macht Freude. Beides keine Floskeln, deren Praxis ich erleben möchte.
Euer Larsinho
Und so werde ich mich anstatt auf das südamerikanische optische Schmankerl Charlize Theron, die meine Ex-Freundin noch völlig zu unrecht als "normal aussehend" einstufte, auf die Iguazu Wasserfälle freuen. Die Iguazu Wasserfälle waren der erste Grund, warum ich meine Reise angetreten habe und wird nun mein letztes Highlight der Reise sein. Was für ein Abschluß! Das letzte Mal, als ich so aufgeregt war, war als ich das gelesen habe, dass die Sonderausgabe des Kickers zur neuen Bundesliga Saison bald erscheint.
Die letzten Tage hier in Brasilien konnten an Luxus kaum überboten werden. Ich hatte das Glück, bei einem Freund der Familie auf einer Insel in seinem Ferienhaus unterzukommen. Wobei das Wort es nicht wirklich trifft. Das Anwesen hatte alles, was man sich wünscht: Gästezimmer, einen großen Pool, einen Kamin, eine Haushälterin, die mich mit Caipirinha täglich abgefüllt hat und ein traumhaftes Abendessen zubereitet hat. Dazu gab es einen Blick aufs Meer, der Postkartencharakter hatte. Zum krönenden Abschluß wurde ich noch mit auf sein Segelboot genommen. Aus Diskretionsgründen kann ich hier leider keine Fotos veröffentlichen, aber stellt euch eine große Villa am Hang mit Pool vor und mittendrin steht der Larsinho und freut sich des Lebens.
Sonne und Segeln vor der Ilhabela, der "schönen Insel".
Und dennoch hat mich während der letzten sieben Tage, seit Rio, ein Ekel verfolgt. Ein bayerischs Mädel, das ich im Hostel kennengelernt habe und die den gleichen Weg nach Iguazu plant wie ich. Und da Reisen zu zweit mehr Spaß macht als alleine habe ich sie nach Rücksprache mit dem Haus-Eigentümer mit auf das traumhafte Anwesen genommen. In Laufe der Zeit habe ich dann gemerkt, dass man Menschen nicht sofort als Reisepartner in Betracht ziehen sollten, es sei denn, sie tragen ein Bayern- oder zumindest ein Deutschlandtrikot.
Diese junge Frau, 24 Jahre alt und gerade in Rio eingetroffen, um ihre gut eineinhalbjährige Weltreise anzutreten, hat merkwürdige Eigenschaften. Hier die Top-5 Gründe, warum ich mir das nächste Mal länger Zeit lassen werde, um mir einen geeigneten (!) Reisepartner auszusuchen:
Nummer 1. Sie lacht nach fast jedem Satzende
So etwas habe ich noch nicht erlebt! Wie kann man nahezu nach jedem Satz lachen, obwohl noch nicht einmal im Ansatz irgendeine Pointe zu finden ist, lachen? Es ist nichts lustig, was sie erzählt, nicht einmal, wenn ich alle Drogen dieser Welt mir reinziehen würde. Selbst mit Lachgas würden ihre langweiligen Sätze eher für einen Heulkrampf als für einen Lachanfall sorgen.
Nummer 2: Ich find das immer so lustig, dass...
Ach, findest du das lustig? Wirklich...? Ich finde es nämlich ganz und gar nicht witzig, dass man jeden zweiten Satz mit "Ich find das immer so lustig" anfangen muß. So ist es z.B. nicht witzig, wenn man so einen Satz anfängt und dann über das Wetter, das Studium oder ihre grottenlangweiligen Geschichten über noch langweiligere Pferde erzählt, wo ich mir schon nach der ersten Silbe den Einmarsch der Außerirdischen wünsche, die mich auf einen fernen Planeten entführen, vielleicht zu Alf, mit dem ich mich über Klatsch und Tratsch aus dem Universum unterhalten könnte und über seine Freundin Rhonda oder über die dreiköpfige Krankenschwester und wo "Ich find das immer so lustig"-Satzanfänge per Gesetz verboten sind und mit einer 24-Stunden Frank Elstner Fernseh-Endlosschleife bestraft werden. Scottie, beam me up! Schnell!
Nummer 3: Jaaaaa, ich gebs ja zu...
...dass du langweilig bist? Dass ich mir nicht vorstellen kann, dass du jemals einen Freund hattest, den du nicht binnen Nanosekunden zum Wahnsinn getrieben hast? Hier ein Tip vom Larsinho: Menschen machen Fehlentscheidungen, Fehler, schlagen falsche Wege ein oder irren sich. Ob große oder kleine Fehler des täglichen Lebens. Das ist menschlich, jedoch noch lange kein Grund, jedesmal aufs Neue Sätze mit "Jaaaaaaaaaa, ich gebs ja zu" anzufangen, weil die Info, die danach kommt, es noch nicht einmal auf die letzte Seite einer Zeitung schaffen würde, selbst dann nicht, wenn du der letzte Mensch auf Erden wärst und es außer dir sowieso keiner lesen wird, weil der Informationsgehalt derart gering ist, dass es nur Verschwendung von Druckerschwärze wäre.
Nummer 4: Halt einfach's Maul...
Bei 7.845 habe ich aufgehört zu zählen, wie oft mich mir gewünscht habe, dass sie einfach nur die Klappe hält. Würde sie im Fernsehen auftreten und ich aus Versehen auf den Sender zappen, in dem sie auftreten würde, würde ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einen neuen Weltrekord im Umschalten aufstellen, so schnell würde mein Finger die Taste drücken. Und hier noch ein persönlicher Tipp an ein bayerische Frau, die ich vor Kurzem kennengelernt habe: Auch im zarten Alter von 24 Jahren sollte man merken, dass, wenn zwei Personen, die einem gegenüber sitzen und in eine völlig andere Richtung schauen, dass man den Satz schnellstmöglich (!) beendet, weil die vermeintlichen Zuhörer das sprichwörtliche Weite gesucht haben, weil das, was du gerade erzählst, ganz offensichtlich nicht auf offene Ohren gestoßen ist.
Nummer 5: Sie interessiert sich nicht für Fußball
Muß ich noch mehr schreiben...?
(PS: An alle Jungs, die diese eine Frage stellen möchten, hier die Antwort: nein, ist sie nicht.)
Und so mußte ich fast eine Woche mit ihr überleben und zu drastischen Maßnahmen greifen, um zumindest teilweise die Nachmittage alleine zu verbringen: Ich erzähle ihr, dass ich zu dem Fußballmuseum gehe (in Sao Paulo, grandios, absolut spitze, leider durfte ich keine Fotos machen), obwohl ich wußte, dass das Museum montags geschlossen ist, wie mir der Inhaber des Hostels erzählte. Unter diesem Vorwand bin ich dann in die Altstadt gefahren, alleine, die Musik ist mein alleiniger Begleiter, herrlich, kein Lachen, keine langweiligen Infos, Freiheit. Als ich die mitterlweile gefühlte 584. Kirche betrete, ein Foto mache und dann in Richtung Ausgang gehe schlage ich innerlich die Hände über dem Kopf zusammen. Ihr ahnt es schon, wer direkt auf mich zugelaufen kommt: die personifizierte Langeweile. Ich brauche einen Notfallplan und schicke ein Gebet zum lieben Gott, dass sie mich nicht sieht, was ebenso realistisch ist ein lebenslanger Bierverzicht.
Hier fühle ich mich pudelwohl. Vor einem Stadion. Im Innneren des Stadions ist das Museo do Futebol untergebracht, eines der besten Museen, die ich je besucht habe, wenngleich ein Großteil der Infos auf Portugiesisch sind.
Der liebe Gott muß meine spontanen Stoßgebete aber gehört haben, und das, obwohl ich aus der Kirche ausgetretem bin, denn aus mir unerklärlichen Gründen sieht sie mich nicht, was nahezu wirklich unmöglich ist, da ich direkt an ihr vorbeilaufe. Aber sie scheint sich so auf das Innere der Kirche so konzentriert haben, dass sie mich nicht sieht! Ich sag nix, grüße nicht, eile ganz schnellen Trittes aus der Kirche raus und lege die nächsten 50 Meter in persönlicher Bestzeit zurück und glaube wieder an den lieben Gott.
In dieser Kirche ging sie an mir vorbei. Was für ein Glück!
Aber der Kampf ist noch nicht gewonnen, da sie weiter überlegt, ob sie direkt zu den Iguazu Wasserfällen fahren soll oder eine Zwischenstation weiter südlich einlegen soll. Glücklicherweise entscheidet sie sich für den Umweg, meine restlichen Tage sind gerettet, vorausgesetzt, ich sehe sie nich bei den Wasserfällen wieder.
Man sieht sich immer zweimal im Leben. Wiedersehen macht Freude. Beides keine Floskeln, deren Praxis ich erleben möchte.
Euer Larsinho
Dienstag, 6. September 2011
Der Tag des jüngsten Gerichts
Nachdem ganz Deutschland und mein Bruder Toni jetzt aufatmen, dass ich doch nicht auswandere, habe ich mich heute selbst erschreckt. Ich vermeide es, mich regelmäßig über meinen aktuellen Kontostand zu informieren, da ich mir das Reisen nicht verderben möchte. Heute habe ich mal wieder einen Blick auf mein Reisekonto gewagt und war kurz davor, aus dem Hostel zu rennen und so lange die Straße runterzulaufen, bis ich keine Luft mehr zum Heulen habe.
Es ist nicht der aktuelle Kontostand von 452 € für die letzten zehn Tage, der mir Sorgen macht. Es sind mehr die Gebühren, die ich jedesmal am Geldautomat zahlen muß, wenn ich mir Geld ziehe. Denn seitdem die netten Herren in Ecuador mir meine Kreditkarte geklaut haben, zahle ich jedesmal 10 unverschämt teure Euros fürs Geld abheben. Natürlich habe ich vorher nicht gewußt, wie hoch die Gebühren sind, da es meist nicht angezeigt wird. Da ich nie so viel Geld mit mir rumschleppen wollte habe ich - clever wie ich war - immer so ca. 100 Euro abgehoben, sodaß ich die nächsten Tage über die Runden kam.
Eben war dann der Tag des Jüngsten Gerichts. Beim Blick auf die Abrechnung sehe ich, dass mindestens seit Juli 10 € pro Abhebung berechnet wurden. Beim kurzen Überfliegen des EINEN Kontoauszugs hat sich der Betrag schon auf 170 Euro summiert. Ich bestelle an der Theke noch kurz einen Schnaps, um wieder Herr meiner Sinne zu werden, aber ich bräuchte eine Badewann voll Schnaps, um mich zu beruhigen. Aus Angst, dass die Realität noch härter ist verzichte ich darauf, mir die alten Kontoauszüge auch noch anzuschauen.
Und warum das alles? Weil ich einmal im Taxi eingeschlafen bin und der nette Taxifahrer und sein Freund mir mein Portemonnaie geklaut haben. Was für ein teurer Abend.
Ihr mögt jetzt vielleicht lachen. Um meinen Tag zu retten schicke ich euch einen Wettergruß aus Sao Paulo, der mir wieder ein kleines Lächeln aufs Gesicht bringt:
Mist, dieser kurze Effekt hat nicht lange angehalten. Es hilft nix außer dem Gedanken, dass ich mindestens einen Arbeitsplatz bei der DKB mit meinen Gebühren gerettet habe.
Manchmal macht Reisen keinen Spaß.
Euer Larsinho, der euch noch 8 Tage gibt, das Bier kaltzustellen
Es ist nicht der aktuelle Kontostand von 452 € für die letzten zehn Tage, der mir Sorgen macht. Es sind mehr die Gebühren, die ich jedesmal am Geldautomat zahlen muß, wenn ich mir Geld ziehe. Denn seitdem die netten Herren in Ecuador mir meine Kreditkarte geklaut haben, zahle ich jedesmal 10 unverschämt teure Euros fürs Geld abheben. Natürlich habe ich vorher nicht gewußt, wie hoch die Gebühren sind, da es meist nicht angezeigt wird. Da ich nie so viel Geld mit mir rumschleppen wollte habe ich - clever wie ich war - immer so ca. 100 Euro abgehoben, sodaß ich die nächsten Tage über die Runden kam.
Eben war dann der Tag des Jüngsten Gerichts. Beim Blick auf die Abrechnung sehe ich, dass mindestens seit Juli 10 € pro Abhebung berechnet wurden. Beim kurzen Überfliegen des EINEN Kontoauszugs hat sich der Betrag schon auf 170 Euro summiert. Ich bestelle an der Theke noch kurz einen Schnaps, um wieder Herr meiner Sinne zu werden, aber ich bräuchte eine Badewann voll Schnaps, um mich zu beruhigen. Aus Angst, dass die Realität noch härter ist verzichte ich darauf, mir die alten Kontoauszüge auch noch anzuschauen.
Und warum das alles? Weil ich einmal im Taxi eingeschlafen bin und der nette Taxifahrer und sein Freund mir mein Portemonnaie geklaut haben. Was für ein teurer Abend.
Ihr mögt jetzt vielleicht lachen. Um meinen Tag zu retten schicke ich euch einen Wettergruß aus Sao Paulo, der mir wieder ein kleines Lächeln aufs Gesicht bringt:
Mist, dieser kurze Effekt hat nicht lange angehalten. Es hilft nix außer dem Gedanken, dass ich mindestens einen Arbeitsplatz bei der DKB mit meinen Gebühren gerettet habe.
Manchmal macht Reisen keinen Spaß.
Euer Larsinho, der euch noch 8 Tage gibt, das Bier kaltzustellen
Freitag, 2. September 2011
Warum...?
Warum wanderst du aus?
Machst du das wirklich?
Warum hast du nix gesagt?
Diese drei Fragen habe ich in den letzten Tagen mehrfach bekommen. Und natürlich gibt es auch Antworten auf all die Fragen. Aber laßt mich zuvor noch ein paar Worte sagen:
Irgendwann im Leben wollte ich einmal ALLES riskieren und habe alles infrage gestellt. Ich wollte einmal im Leben den Mut aufbringen, etwas völlig Neues zu machen. Diesen Gedanken trage ich seit Jahren mit mir rum und nie kam die Gelegenheit bzw. es hat Ewigkeiten, Jahre, gedauert, bis ich es dann wirklich ernsthaft in Erwägung gezogen habe. Die Frage, die ich mir immer wieder gestellt habe, ist: Hast du jemals was riskiert, was sich lohnt zu verlieren? Die Antwort war: nein.
Genug der Worte, hier ein Video mit weiteren Erläuterungen:
Bis bald
Euer Larsinho
Machst du das wirklich?
Warum hast du nix gesagt?
Diese drei Fragen habe ich in den letzten Tagen mehrfach bekommen. Und natürlich gibt es auch Antworten auf all die Fragen. Aber laßt mich zuvor noch ein paar Worte sagen:
Irgendwann im Leben wollte ich einmal ALLES riskieren und habe alles infrage gestellt. Ich wollte einmal im Leben den Mut aufbringen, etwas völlig Neues zu machen. Diesen Gedanken trage ich seit Jahren mit mir rum und nie kam die Gelegenheit bzw. es hat Ewigkeiten, Jahre, gedauert, bis ich es dann wirklich ernsthaft in Erwägung gezogen habe. Die Frage, die ich mir immer wieder gestellt habe, ist: Hast du jemals was riskiert, was sich lohnt zu verlieren? Die Antwort war: nein.
Genug der Worte, hier ein Video mit weiteren Erläuterungen:
Bis bald
Euer Larsinho
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