Dienstag, 6. September 2011

Der Tag des jüngsten Gerichts

Nachdem ganz Deutschland und mein Bruder Toni jetzt aufatmen, dass ich doch nicht auswandere, habe ich mich heute selbst erschreckt. Ich vermeide es, mich regelmäßig über meinen aktuellen Kontostand zu informieren, da ich mir das Reisen nicht verderben möchte. Heute habe ich mal wieder einen Blick auf mein Reisekonto gewagt und war kurz davor, aus dem Hostel zu rennen und so lange die Straße runterzulaufen, bis ich keine Luft mehr zum Heulen habe.

Es ist nicht der aktuelle Kontostand von 452 € für die letzten zehn Tage, der mir Sorgen macht. Es sind mehr die Gebühren, die ich jedesmal am Geldautomat zahlen muß, wenn ich mir Geld ziehe. Denn seitdem die netten Herren in Ecuador mir meine Kreditkarte geklaut haben, zahle ich jedesmal 10 unverschämt teure Euros fürs Geld abheben. Natürlich habe ich vorher nicht gewußt, wie hoch die Gebühren sind, da es meist nicht angezeigt wird. Da ich nie so viel Geld mit mir rumschleppen wollte habe ich - clever wie ich war - immer so ca. 100 Euro abgehoben, sodaß ich die nächsten Tage über die Runden kam.

Eben war dann der Tag des Jüngsten Gerichts. Beim Blick auf die Abrechnung sehe ich, dass mindestens seit Juli 10 € pro Abhebung berechnet wurden. Beim kurzen Überfliegen des EINEN Kontoauszugs hat sich der Betrag schon auf 170 Euro summiert. Ich bestelle an der Theke noch kurz einen Schnaps, um wieder Herr meiner Sinne zu werden, aber ich bräuchte eine Badewann voll Schnaps, um mich zu beruhigen. Aus Angst, dass die Realität noch härter ist verzichte ich darauf, mir die alten Kontoauszüge auch noch anzuschauen.

Und warum das alles? Weil ich einmal im Taxi eingeschlafen bin und der nette Taxifahrer und sein Freund mir mein Portemonnaie geklaut haben. Was für ein teurer Abend.

Ihr mögt jetzt vielleicht lachen. Um meinen Tag zu retten schicke ich euch einen Wettergruß aus Sao Paulo, der mir wieder ein kleines Lächeln aufs Gesicht bringt:


Mist, dieser kurze Effekt hat nicht lange angehalten. Es hilft nix außer dem Gedanken, dass ich mindestens einen Arbeitsplatz bei der DKB mit meinen Gebühren gerettet habe.

Manchmal macht Reisen keinen Spaß.

Euer Larsinho, der euch noch 8 Tage gibt, das Bier kaltzustellen

3 Kommentare:

  1. Ja, ja, das Leben ist schön - aber teuer.
    Man(n) kann es aber billiger haben -
    aber dann ist es nicht mehr so schön !!
    Wie wahr, wie wahr !!
    (Feststellung einer jungen Frau, die vor mehr als 50 Jahren nach Australien ausgewandert ist.)
    So, und wenn Du jetzt wissen willst wer Dir das schreibt, dann kommste vorbei und trinkst und trinkst
    und trinkst und trinkst und trinkst und trinkst und trinkst en Bier mit mir in der Maibach.

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  2. na, der hinweis mit der maibachstrasse hat es dann doch seeehr vereinfacht. natürlich schaue ich bei dir vorbei, wenn ich wieder da bin und dann trinke ich gerne ein bier mit dir, obwohl du trinkst doch gar kein bier, oder?

    wir sehen uns in zwei wochen!

    lars

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  3. 36 Grad
    und es wird noch heißer.

    36 Grad
    la la lala lalala.

    Viel kaltes Bier steht hier auch rum
    also komm endlich Larsinho

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