Mittwoch, 14. September 2011

Wo der Anfang das Ende ist

Spulen wir die Zeit kurz zurück und blicken auf den 10. März 2011. Ich lande in Buenos Aires. Ich habe überhaupt keine Ahnung, was mich hier in Südamerika erwartet und schon nach dem ersten Tag möchte ich sofort wieder nach Hause fliegen. Ich wäre schlecht beraten gewesen, sofort wieder nach Hause zu reisen.

Nachdem ich sechs Monate und eine Woche lang Südamerika, meinen Mut und mich selbst gefeiert habe hat mich die Realität wieder. Schon morgen, wenn ich nach einem halben Jahr Auszeit vom realen Leben wieder zurück in Deutschland lande. Auszeit vom Job, vom Gewohnten, vom Geliebten, vom Alltag. Ich habe es tatsächlich geschafft, einen ganzen Kontinenten zu umrunden, mit Start und Ziel in meiner gehassten Stadt Buenos Aires.Wenn ich im Zeitraffer an die schönen und weniger schönen, an die aufregenden und spektakulären, an die lustigen und weniger lustigen Momente denke, dann denke ich mir spontan: alles richtig gemacht.

Ich weiß nicht, ob man es einmal im Leben gemacht haben muß, einen Kontinent zu umrunden, aber es hat Spaß gemacht! Es hört sich abenteuerlich an, so eine Reise zu machen, was es auch war. Es hört sich auch neu an, weil ich so etwas noch nie vorher gemacht habe. Es hört sich erfahrungsreich an, weil jeder Tag anders war. Es ist gut für das Selbstbewußtsein, weil ich es geschafft habe, einen Kontinent zu umrunden, wobei das mitunter schon gefährlich ist, dass mein Selbstbewußtsein jetzt noch größer ist, falls das überhaupt möglich ist.

Es hab nicht "den" einen Moment, der alle anderen in den Schatten stellt, der heraus ragte. Es waren die verschiedenen Highlights der Reise, die einen Gesamteindruck von Südamerika hinterlassen, die ich nie vergessen werde. Da war z.B. der Perito Moreno Gletscher, das Ende der Welt (wo ich den Bierstempel und ein kostenloses Bier bekommen habe, weil ich aus Deutschland bin), da ist der Moment, als ich mir Cayenne-Pfeffer in die Augen gemacht habe (was ich nie wieder tun sollte), da ist das atemberaubende Macchu Pichu, die Galapagos Inseln, die Party-Woche in Banos, der Salto Angel Wasserfall, der Trip in den Amazons, the most dangerous road of the world, die atemberaubenden Landschaften in Argentinien, der tragische Motorradunfall des ca. 20-jährigen, der ohne Helm mit ca. 70 km in ein Auto gefahren ist und durch die Luft geflogen ist, der Ort Bariloche, all die vielen Reisende, die mich begleitet haben und, und, und...Hier noch ein paar Fakten:

Traumhaft: Bariloche mit seinem atemberaubenden Ausblicken
Spektakulär: Machu Picchu
Schön: Die Galapagos Inseln
Aufregend: 63 km Mountainbike-Abfahrt bei der "Most dangerous road of the world"
Unterhaltsam: Frauen-Wrestling in La Paz (Bolivien)
Langweilig: 5 Tage auf einem Schiff über den Amazons
Heiß: Kolumbien
Atemberaubend: Die Frauen in Kolumbien
Anstrengend: Der 6.000 Meter Berg Huyana Potosi
Nervend: Die musikalische Dauerbeschallung in Venezuelas Bussen
Schwierig: Die Konversation auf Spanisch

...und so vieles mehr!

Ich habe mich über viele Dinge gefreut, über spektakuläre Ausblicke, über neue Bekanntschaften, über genügend Zeit, über einfach mal nix machen, über eine Woche Party in Banos, über atemberaubende Landschaften, über meinen Mut, über ein sorgenfreies halbes Jahr, über mich und last but not least über die Bekanntschaft mit der einzigartigen Ana, die ich schon bald wiedersehen werde.

Während meiner Reise gingen aber auch einige Dinge verloren, zum Beispiel ein kleines Messer, eine Jeans, eine Jacke, meine Freundin, ein Buch, Geld, meine Kreditkarte, vermeintliche Freunde, 5 Kilogramm Gewicht, eine Uhr, meine kleine Kamera (Diebstahlt), Nerven, drei Sonnenbrillen, Zeit, ein Schweißband,Geduld, eine Socke und wahrscheinlich noch einiges mehr, an das ich mich nicht mehr erinnern kann.

Und hier noch ein dickes Dankeschön an die folgenden Personen, die mich vor und während meiner Reise unterstützt/unterhalten/geholfen haben (in beliebiger Reihenfolge): An alle unbekannten, die meinen Blog verfolgt haben und sich diesen regelmäßig angetan haben, an meine Mutter, meinen Vater, meine Geschwister Katrin, Toni und Renée und deren Freundinnen und Freunde, an die gute Ute, den Dicken, Christos, Marc, Doro, Daniel Son, Micha alias "Hennes", Lori, an meine beiden Omas, meine Tante Margit und den Rest der buckligen Verwandtschaft aus Schwalmstadt, an Peter aus Dillenburg, an Aapo, an Colm, an die Prinzessin Stänzi, an Katja, an Thiemo, an Kristof I., an meine Ex-Kolleginnen und Kollegen und den Chef, an Franzi, an Oliver B., an die alte Saufziege Brigita, an Franz Beckenbauer, Ana, Marion, Atze, an Stefan & Silja aus München, an Luis und seine Familie sowie an die freundlichen Leute, die dem hilflos dreinblickenden Larsinho irgendwann mal geholfen haben und deren Namen ich schon wieder vergessen habe. Danke euch allen!

6 Monate. 8 Länder. 1 Legende: Larsinho. Eine letzte Videobotschaft, ein Dankeschön an alle:



Aus. Ende. Vorbei. Das war's vom Larsinho aus Südamerika.

Euer Larsinho

PS: Bei Fragen zur Reise könnt ihr euch gerne an via email an mich wenden: larswulkow@web.de

PSS: Jetzt ist aber wirklich Schluß hier.

4 Kommentare:

  1. Was werd ich diesen Blog vermissen! Dennoch gut, dass Du wieder heim kommst Jung!

    Guten Flug & viele Grüße,
    Hennes :-)

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  2. Lars, du wirst mir fehlen. Bitte behalt den Blog, erzähl wie es Dir in Deutschland ergangen ist, schreib weiter. Ich werde BA nächste Woche von dir grüßen und bestimmt ganz oft auf meiner Reise durch Südamerika an dich denken.
    Vielen lieben Dank für die vergangenen Monate mit deinem Blog.
    Liebe Grüße Franzi ( noch 7mal schlafen dann geht´s los)

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  3. ALLES HAT EIN ENDE...
    eigentlich schade, denn Dein Blog ist (war) einfach
    außergewöhnlich !!!
    Ich häng´ mich an Franzis tollen Vorschlag dran -
    BLOG BEIBEHALTEN - weiter berichten, was Du in dem
    fernen Germany noch alles erleben willst -und wirst -
    eine neue Welt öffnet sich für Dich und natürlichg auch für uns alle, die Deinen Blog mit großer Begeisterung gelesen haben , und noch immer Tränen in den Augen haben .
    DANKE LARSINHO

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  4. Alles Gute! Dein Blog wird mir fehlen.
    Lg Johanna

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