Mittwoch, 31. August 2011

Rio zum Zweiten

Rio! Seit Tagen haben wir tagsüber zwischen 25-35 Grad. Grund genug, nicht wirklich viel zu machen außer am Strand von Copacabana zu liegen, mich zu sonnen und zu staunen, dass der Strand eine beachtliche String-Bikini-Quote hat. Es scheint im brasilianischen Gesetz verankert zu sein, dass alle zwischen 2-99 einen String-Bikini tragen müssen. Das ist zum großen Teil sehr löblich, hat jedoch auch den Nachteil, dass Frauen, die man lieber wie der Künstler Verhüllungskünstler Christo am besten ganz verhüllen möchte und zu Hause läßt, sich dennoch wagen, an den Strand zu legen und ihre 345 Kilo Gesamtgewicht der Menschheit präsentieren. Uuuuaaaaaahhhh! Scottie, beam sie ab!

Damit ich mir schnell wieder ins Bewußtsein rufe, dass es mir zu Hause gut geht, buche ich eine Favela-Tour, um zu sehen, wie die ärmsten der Armen wohnen. Kurz nachdem wir mit Motortaxis 158 Beinnah-Unfälle gemacht haben und ich meinem Fahrer dazu beglückwünsche und beneide, dass ER einen Helm hat, kommen wir oben in den Favelas an. Das erste, was wir sehen, ist ein Drogendealer mit einem Maschinengewehr im Anschlag. Komisches Gefühl. Und dennoch überlege ich mir, ob ich mir nicht einen Spaß mache und dem netten Herrn Drogendealer versuche, ein 1 kg Päckchen Mehl als Kokain verkaufe und ihm so zigtausende von Euros aus der Tasche zu locken, um meine Urlaubskasse aufzubessern.

Da ich aber meine kugelsichere Weste heute mal ausnahmsweise zu Hause gelassen habe und auch den Rat unseres Guides, keine Späße mit den Drogendealern zu treiben, nicht gänzlich außer Acht lassen möchte, lasse ich diese durchaus lustige Idee fallen.

Wir ziehen durch die engen Gassen der Favelas, treffen auf einen weiteren Drogendealer, der nach dem hastigen Genuß einer Spaß-Zigarette einen sichtlich entspannten Eindruck macht. Und dennoch wirkt er alles andere als ungefährlich in seiner schwarzen Uniform und seiner silber glitzernden Pistole an seiner rechten Hüfte.

Das sind sie, die Favelas:


Außen hui, innen pfui würde meine Mutter sagen. Die Fassaden sind von der Regierung bunt bemalt worden, um das Stadtbild etwas zu verschönern.


Und hier noch ein paar Fotos, wahllos, aus Rio:

Gottes Werk und Teufels Beitrag:


Hinten links ist der seit der Ankunft von Larsinho weltberühmte Strand von Copacabana:


Und hier ist eines der am meisten überbewerteten Ausflugsziele von Rio: der Zuckerhut. Gerade mal 400 Meter hoch ist er nur ein kleiner Berg, der es aber z.B. durch Filme wie James Bonds "Moonraker" von 1971 zu Weltruhm geschafft hat. Und dennoch hat man vom Zuckerhut einen phantastischen Blick auf Rio.


Und noch einmal die Jesus-Statue, fotografiert vom Zuckerhut:


Und morgen erreiche ich den Ort, auf den ich im Hintergrund seit zehn Monaten hingearbeitet habe. Denn morgen beginnt mein neues Leben: Ich ziehe in mein neues Eigenheim in der Nähe von Sao Paulo. Im Gepäck ein Top-Job, eine reizende neue Frau mit Kind und ein neues Abenteuer, dass länger andauern wird als sechs Monate. Denn gestern war heute noch Morgen.


Und damit sage ich:

Tschüß, Rio de Janeiro!
Tschüß, Deutschland!
Tschüß, Köln!
Tschüß, altes Leben!

PS: Weihnachten bin wieder in Deutschland.
PSS: Ich melde mich bei allen, die mir wichtig sind, in den kommenden 2-4 Wochen, sobald ich den Umzug etc. hinter mich gebracht habe.

Euer Auswander-Larsinho

Montag, 29. August 2011

Rio de Janeiro

Hallo Zuhause-Gebliebene,

anbei ein paar Bilder aus Rio. Hab leider wenig Zeit, weitere epochal wichtige Geschichten zu schreiben, aber Bilder sagen ja ehe mehr als Worte.

Rio von oben aus Sicht von der weltberühmten Jesus Statue:


Und hier ist er, Beckenbauers Sohn:


Und dann die Hände zum Himmel, kommt laßt uns fröhlich sein...


Und die Jesus-Statue beleuchtet, fotografiert vom Zuckerhut:


Rio bei Nacht:


Es gefällt mir hier so gut...(links hinter mir ist der Strand an der Copacabana)


...dass ich mir schnell ein Bierchen gönnen muß zur Feier des Tages:


Das wars in Kürze aus Rio de Janeiro (Fluß des Januars, was immer das heißen mag). Ich muß jetzt zum Strand an der Copacabana.

Tschö, und BIS BALD (18 Tage, kann es kaum abwarten, endlich wieder nach Hause zu kommen!)

Eure Larsinho

Freitag, 26. August 2011

11.111

...Seitenzugriffe! Wenn das mal kein Grund ist, mir heute selbst einen auszugeben! Und da ich heute in Rio de Janeiro angekommen bin, tu ich mir den Gefallen!

Tschö,

Euer Larsinho

Mittwoch, 24. August 2011

Der schlimmste Tag meiner Reise

Heute war der schlimmste Tag meiner Reise. Zwei Brasilianer haben mich heute für einen Italiener gehalten. Dabei habe ich doch extra heute mein Deutschlandtrikot angezogen, damit jeder sieht, woher ich komme. Seitdem ich hier in Südamerika bin wurde ich für einen Deutschen, Engländer, Amerikaner, Ägypter (???), Holländer, Schweden, Polen und für einen Russen gehalten. All dies lasse ich mir noch geradeso irgendwie gefallen. Aber als Italiener "beschimpft" zu werden hat alle Dämme bei mir gebrochen. Falle ich etwa wie aus dem Nichts und ohne jegliche Körperberührung auf der Straße um wie einst Pippo Inzhagi beim AC Mailand im Fußball, um einen Elfmeter zu schinden? Nein! Änder ich einfach Gesetze, die es verbieten, das Staatsoberhaupt juristisch wegen Korruption zu belangen? Nein! Pfeif ich jeder Frau hinterher, die einen kurzen Rock anhat? Ja vielleicht, aber darum geht es nicht! Kurz nachdem einer der Straßenhändler mich als Italiener erkannt haben mochte war für mich eines klar:

Brasilien und seine Einwohner - völlig überbewertet!!!

Nach kurzem Überlegen fallen mir auch gleich einige Gründe ein, warum das so ist:

1. Der Zuckerhut. Wenn ich meinen Zahnarzt fragen würde, ob Zucker viel Zucker gesund ist, würde er wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Erster Minuspunkt.

2. Das brasilianische Nationalgetränk ist Caipirinha. Zugegebenermaßen nicht schlecht, aber wir haben das Bier. Zweiter Minuspunkt.

3. Brasiliens Rekord-Nationalspieler ist Cafu mit geradzu lächelichen 142 Einsätzen. Wir haben mit dem Superhirn Lothar Matthäus einen Nationalspieler mit 150 Einsätzen, dazu mit 25 Spielen bei fünf Weltmeisterschaften die meisten Einsätze bei Fußballweltmeisterschaften. Dritter Minuspunkt.

4. Brasilien hat den Karneval in Rio, Deutschland den Karneval in Köln. Weiterer Minuspunkt.

Diese Liste ließe sich beliebig lang weiterführen, aber ich wollte hier nur kurz die Faktenlage deutlich machen.

Tschö

Euer Larsinho

Dienstag, 23. August 2011

Die längsten vier Tage meines Lebens

Und schon wieder Fußball! Zweimal im Jahr kommen mir Minuten wie Stunden und Stunden wie Wochen vor. Jedes Jahr, wenn die Fußball Bundesliga in die Sommer- und Winterpause geht habe ich das Gefühl, dass die Zeit stehen geblieben ist. Was ich in den letzten vier Tagen erlebt habe, hat die Wartezeit auf den Saisonbeginn jedoch um Längen übertroffen.

Vier Tage auf dem Amazons hört sich so relaxed an wie zwei Wochen auf Mauritius. Nur bin ich leider nicht auf Mauritius, sondern muß mir den Schlafsaal mit ca. 50-80 Brasilianern teilen. Denn, Budget sei Dank, muß ich fast so viel sparen wie Griechenland und so buche ich vier Tage Schlafen in einer Hängematte.

Unter Luxus stellt man sich sicherlich etwas anderes vor. Das war mein Zuhause für vier Nächte und fünf Tage. Morgens ab fünf Uhr ist die Nacht dann auch schon wieder vorbei, weil z.B. der Herr drei Hängematten links von mir der Ansicht ist, dass alle hören wollen, was er seiner Bekannten, die 60 Hängematten weiter rechts von mir hängt, zu erzählen hat. Noch nie im Leben war ich mir so sicher, dass sich ein Mensch so täuschen kann (Entscheidungen von Ex-Freundinnen sind hier nicht berücksichtigt!).


Um euch einen Eindruck zu vermitteln, wie eine Reise auf dem Amazonas aussieht, hier stellvertretend ein Bild für fünf Tage Reisen auf dem Amazons:


Und jetzt stellt euch vor, dass sich das Bild wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt 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wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt wiederholt und wiederholt.

Der Amazonas ist wie Frank Elstner, der einfach nicht ferseh-tot zu kriegen ist. Jeder kennt ihn, aber so richtig los wird man ihn nicht. Hätte ich eine Fernbedienung würde ich nach drei Minuten umschalten. Da dies aber nur in der Theorie oder im TV möglich ist muß man sich überlegen muß, was man macht, wenn man Langeweile hat und der Tag kein Ende nehmen will. Das fällt mir spontan das Folgende ein:


Richtig! Erst mal schön von innen kühlen, damit ich außen frisch bleibe. Ich lerne dann relativ schnell Tim aus England kennen, der seit vier (!) Jahren auf Weltreise ist und fast zur selben Zeit wieder zurück in das Land muß, das allein von dem Wort Elfmeterschießen schon Angstzustände kriegt: England. Immerhin kann ich Tim die Erfolge der deutschen Nationalmannschaft explizit nochmal ins Gewissen rufen und nach kurzer Zeit kommt es, wie es kommen muß:


Wir kühlen von innen mit köstlichem Kaiser-Bier. Und dennoch vergeht die Zeit nicht wie im Flug, was ja auch keinen Sinn macht, da ich ja auf einem Schiff bin. Als Tagesaufgabe erteile ich mir einmal in der Stunde Zähne putzen, ich zähle, wie oft der Typ neben mir mit seinen Stinkefüßen gegen meine Hängematte kommt und frage mich, ob die Frau, die zwei Hängematten weiter links von mir hängt, zu schätzen weiß, dass ich nicht ihr Handy "zufällig" aus dem Fenster fliegen lasse, weil mir ihre Musik, die sie mit ihrem Handy hört, schon nach dem ersten Refrain auf die Nerven geht.

Und dennoch, nach den vier langweiligsten Tagen in meinem Leben erreichen wir Belém:


Wenn das mal kein Grund zum Feiern ist. Meine Bootstour endet hier. Das ist eine Erfahrung mehr im Leben, die aber auch mit einem Tag völlig ausreichend gewesen wäre.


Dann mach's mal gut, M.S. Santarem. Mich wirst du so schnell nicht wiedersehen!

Bis neulich

Euer gelangweilter Larsinho

Another day in paradise

Money talks von AC/DC, Money, money von Abba, Millionär von den Prinzen, Geld & Gold von den Toten Hosen, alle Lieder Johnny CASH, Geld oder Leben von der Ersten Allgemeinen Verunsicherung (die damals in Dillenburg im Hofgarten aufgetreten sind und ich als Kind live dabei war!!!), Money for nothing von den Dire Straits, Geld von Falco, She works hard for the money von Donna Summer und, und, und...

Seitdem ich hier in Brasilien bin denke ich zunehmend in Lieder und an Schwarze Löcher. Im Amazonas waren es 160 Löcher. Als ich den Flug von Salvador nach Rio gebucht habe waren es schon wieder 150 Löcher. Als ich heute den Flug für heute Nacht von Belém nach Salvador gebucht habe waren es schon wieder 200 Löcher. Von den 260 Löchern in Venezuela für den Salto Angel Wasserfall nicht zu sprechen. Das sind definitiv zu viele Löcher in kurzer Zeit.

Dieses Brasilien reißt mir finanzielle Riesenlöcher in mein Budget. Hinzu kommt, dass die Preise für Unterkunft und Essen deutsches Niveau (!) haben. Es ist nahezu unmöglich, hier wenig Geld auszugeben. Und immer, wenn ich zähneknirschend schon wieder viel Geld für irgendwas auf den Tisch legen muß, denke ich an Abba:

All the things I could do
If I had a little money
That's too bad
So I must leave, I'll have to go

Auch ich muß gehen. Nach Rio. Vor diesem Schwarzen Loch graut es mir schon jetzt. Ich wünschte, ich wäre Johnny Cash, dann hätte ich keine Geldprobleme. Aber es hilft nix. Immerhin bleibt mir noch weiter Zeit zum Träumen. Von den Prinzen, das sind die mit den komischen Haarfarben, meist in knallrot, die 1991 ihren größten Hit hatten und das sangen, von dem Viele träumen: Ich wär so gerne Millionär, dann wär mein Konto niemals leer.

Oha. Konto leer. Diese zwei Worte kommen in Riesenschritten auf mich zu. 24 Tage hab ich hier noch in Südamerika. Zeitlich sollte es kein Problem sein, pünktlich zum Rückflug in Buenos Aires anzutreten. Aber ich muß, das erste Mal seit über fünf Monaten, jetzt auf mein Budget achten. Und trotzdem denke ich weiterhin positiv, da es keinen Grund gibt, wegen ein paar Zahlen auf meinem Kontoauszug Trübsal zu blasen. Ich halte es lieber wie Phil Collins und denke mir: Another day in paradise.

Tschö, euer Larsinho

Einladung nach daheim

Seit ca. einer Woche bin ich jetzt in Brasilien. Die Leute sind nett hier, z.B. hat mich unser Fahrer im Amazons, nachdem wir zusammen vier Bier getrunken haben, zu sich und seiner Familie nach Hause eingeladen, sodaß ich mich nicht für die Nacht im Hostel einbuchen mußte. Ich fühle mich fast wie James Bond's Wodka Martini: Gerührt, nicht geschüttelt. Ich bekomme das Zimmer mit dem großen Bett und der Klimaanlage (!), werde zum Frühstück eingeladen und versage auf ganzer Linie bei dem Versuch, den Drucker bei einer Fehlermeldung von Portugiesisch auf Englisch umzustellen. Später am Abend gehen wir kurz vor die Tür, kaufen zwei weitere Biere und gucken vor einer Art Kneipe eine brasilianische Soap im Fernsehen. Und bei der Verabschiedung umarmen mich die beiden Kinder. Da war ich schon wieder gerührt. Ich nehme mir fest vor, ein kleines Paket nach Brasilien zu schicken, um mich zu bedanken.

Links Luis und rechts der Larsinho. Nachdem er mir bei der Buchung meines Tickets geholfen haben mußten wir mit zwei Bieren auf den Erfolg anstoßen.


Links Juliane, in der Mitte der schon jetzt computerspielabhängige Junior und die coole Sau rechts brauche ich euch ja nicht mehr vorzustellen.


Ach, was war das nett bei euch! Danke für alles!

Euer Larsinho

Montag, 22. August 2011

Ich bin ein Star, holt mich hier raus oder: Warum der Dschungel Fußball-Fan ist

Nachdem ich mit meinem Blog in der Zwischenzeit Weltruhm erlangt habe ist es an der Zeit, dass ich mich von meiner Berühmtheit etwas erhole und Zuflucht im Dschungel suche, wo es keine wilden Fans gibt, die mir hinterher laufen und ein Autogramm wollen. Ich buche bei Vincent eine dreitägige Dschungeltour am Amazonas in der Agentur gegenüber meines Hostels.

Ich bin ein Star, holt mich hier raus. Der Unterschied zwischen mir und den Z-Promis auf RTL, die sich in der gleichnamigen TV-Show in Australien im Dschungel der Lächerlichkeit preisgeben und Ekel-Aufgaben zu bewältigen haben, liegt darin, dass mich wahrscheinlich mehr Leute auf der Welt kennen als diese Pseudo-Berühmtheiten auf RTL, die noch nicht einmal auf der Straße erkannt werden und die z.B. irgendwann zu Beginn des Privatfernsehens Mitte der 80er Jahre mal eine Show moderiert haben und sich dann, wegen mangelnder Quoten, in Supermärkten und Autohäusern mit Autogrammstunden über Wasser gehalten haben und nun vor ihrem finanziellen Ruin stehen, da sie das „ganze“ Geld, was sie während ihrer „Berühmtheit“ eingenommen haben, in Nutten, Koks und „sichere“ Anlagegeschäfte investiert haben und RTL ihnen jetzt die wahrscheinlich letzte Chance geben wird, noch einmal mehr als den Hartz-IV-Regelsatz zu verdienen.

Und spätestens, nachdem auch der letzte gelangweilte TV-Zuschauer gesehen hat, dass es wahrlich genügend Gründe gibt, warum diese arbeitslosen Moderatoren, Models, Ex-Sänger oder was auch immer sie gemacht haben, im TV-Business sowie im realen Leben alles andere als erfolgreich waren, erkennen auch irgendwann die „Dschungelianer“, dass sie auf der ganzen Lebens-Linie versagt haben, die Show nun vorbei ist und ein neuer „Dschungel-König“ gekürt wurde und sie wieder zurück ins reale Leben müssen.

Allerspätestens hier wissen auch die Z-Promis selbst, dass Ruhm vergänglich und Geld nicht endlos ist und dass sie jetzt, ausgeschlossen aus allen Gruppen und Unternehmen, als bloßer Konsument von Luft, Wasser und der Arbeit anderer, konzentriert auf die Langeweile des Lebens, nur noch überzählige Exemplare der Gattung Mensch sind.

Der 30-jährige Vincent erläutert mir den Amazonas-Trip und erzählt mir nebenbei, dass er gestern seinen 30. Geburtstag hatte und für heute Abend eine Party für sich, vier seiner Freunde und ebenso vielen Frauen bei sich zu Hause organisiert hat. Seine Freundin wohnt übrigens zig Stunden von ihm entfernt, wurde nicht zur Party eingeladen und ist – wie er mir mitteilte – eine gläubige Christin, irgendwas um Ende 20 rum und wartet mit dem Sex bis zur Ehe. Was ihn jedoch nicht davon abhält, und um der Party den richtigen „Ausgang“ zu vermitteln, will er am Abend noch so etwas wie „natürliches Viagra“ – flüssig und legal erhältlich in jedem Supermarkt – kaufen, damit er und auch die Frauen die Party so richtig genießen können. „This stuff makes you fucking all night long, man“, wie er mir erzählt. Ich freu mich für Vincent, dass er seinen 30. Geburtstag aller Voraussicht nach so richtig genießen wird. Ich werde nicht zu dieser Party eingeladen, habe aber zirka eine Stunde später meinen Trip in den Amazonas gebucht für umgerechnet 160 € inklusive allen Transfers und Essen.

Am nächsten Morgen um acht Uhr geht’s dann los. Wir fahren zum Hafen und gemeinsam mit ein paar anderen Abenteuerlustigen fahren wir die erste halbe Stunde über den Amazons. Hier treffen zwei Amazonas-Ausläufe aufeinander und fließen – der eine Fluß schwärzlich, der andere hellbraun, nebeneinander her. Als wir nach zirka einer Stunde Fahrt in einem alten VW-Bus bei 40 Grad in das nächste Boot umsteigen müssen haben wir kurz Zeit, uns mit Getränken zu erfrischen. Die nächsten Minuten sollten mich in meiner Annahme bestätigen, dass Fußball die Welt regiert – auch am Amazonas.

Und so sieht er aus, der Amazonas, auf einer seiner Nebenstraßen. Links und rechts Grün und aus der Mitte entspringt ein Fluß.


Obwohl es erst zehn Uhr ist finde ich den Gedanken, einen kleinen Frühschoppen einzulegen, um auf den Amazons anzustoßen, nicht als die schlechteste aller Ideen. Und so gehe ich zu der großen Hütte, wo bereits Einheimische einen beachtlichen Durst am frühen Morgen haben und Billard spielen. Und dann, als ich das Bier bestelle, begrüßt mich der Amazonas mit dem vermeintlich besten Bier der Welt.

Ich hatte mit Vielem gerechnet. Mit warmen Bier, das ungenießbar ist, mit eiskaltem Bier, was man trinken kann. Dass mich der „Wirt“, der offensichtlich auch ganz gerne mal einen Frühschoppen zu sich nimmt und meiner Vermutung nach schon sehr früh an diesem Morgen damit angefangen hat, mir das Bier reicht, sende ich ein Stoßgebet zum Himmel. Ein Bier namens Kaiser! Es kann, ja – es muß! mit der Ehrerbietung an Franz Beckenbauer zu tun haben, dass sie hier in Brasilien ein Bier namens Kaiser haben. Ich bin zwar noch nicht lange hier in Brasilien, aber ein Pelé-Bier hab ich hier noch nicht gesehen. Es erübrigt sich also von selbst, zu fragen, wer der bessere und beliebtere Fußballer in Brasilien ist. Es ist Franz Beckenbauer, denn mehr Ruhm und Ehre, als ein eigenes Bier zu haben – noch dazu im Ausland – ist nicht möglich. Franz, du kannst es einfach!


Zweifelsfrei einer der schönsten Momente auf meiner Reise: Das Kaiser-Bier und ich. Augenblick, verweile doch!


Nachdem ich gefühlte Jahre innegehalten habe, das Kaiser-Bier, Franz Beckenbauer und nicht zuletzt mich selbst gefeiert habe, müssen wir wieder ins Boot einsteigen; die Fahrt geht weiter. Fast. Doch als ich den letzten eiskalten Schluck Kaiser-Bier in meinem Hals genieße kann und will ich meinen Augen nicht trauen. Eben noch in himmlischen Sphären vor mich hingeträumt wegen des Kaiser-Biers sehe ich nun das Gegenteil von Kaisers Fußball-Eleganz in Form eines Aufklebers auf dem Motor unseres Bootes.

Ich bin also hier im Dschungel, irgendwo im Nirgendwo am Amazons in Brasilien, ca. 18.000 km entfernt von Deutschland, weg von Köln. In der Hymne der 1. FC Köln heißt es: Üwwerall gibbet Fans vom FC Köln. Dass ich jetzt hier einen Aufkleber des 1. FC Köln an dem Motor unseres Bootes sehe, kann ich zuerst nicht glauben. Noch viel amüsanter ist jedoch die Tatsache, dass unter dem Aufkleber die Nummer 115 steht. Zum Zeitpunkt des Ausfluges ist es Sonntag, einen Tag also, nachdem der FC Köln gegen Schalke 1:5 verloren hat. Läßt man also die erste 1 der Nummer 115 weg, bleibt 15, 1:5, also das Ergebnis von Köln gegen Schalke. Hier WEISS ich: auch der Amazons ist ein Fußball-Fan. Für mich ist klar: Die Welt ist Fußball.


Willkommen im Amazons! Wir erreichen unsere Unterkunft. Ich bin positiv überrascht (wie damals Christof-ich-tue-das-weil-ich-ein-absolut-reines-Gewissen-habe-Daum, nachdem er des Kokainkonsums überführt wurde), denn ich hatte mir eine einfachere Unterkunft vorgestellt. Die Betten sind bequem, es gibt Licht, ein Moskitonetz und auch die sanitären Anlagen sind gefliest, sauber und versorgen uns mit Wasser. Auch die drei Mahlzeiten, die wir täglich bekommen, können sich durchaus sehen lassen.

Das Einzige, was mich stört, ist die italienische 8-köpfige Reisegruppe, wo man wieder einmal merkt, dass der Mensch vom Affen abstammt. Die Italiener sind – egal, was sie machen, einfach nur nervend, haben keine (Tisch-) Manieren und sind der Ansicht, auf der Stelle zu verhungern, da sie mit halbvollem Teller gleich noch einmal zum Buffet rennen, damit ja kein anderer mehr bekommt. Da ich die Halbfinal-Niederlage von 2006 noch immer nicht vergessen habe werde ich einen Teufel tun, und mich mit diesem Gesindel unterhalten, wenngleich ich den Joker „Vorrunden-Aus Fußball-WM 2010“ selbstverständlich parat habe.


Da ich meine Nerven nicht weiter belasten möchte ignoriere ich alles Italienische und freue mich auf das Abenteuer Amazonas. Wir gehen Piranhas fischen, das nur deshalb erwähnenswert ist, da es Piranhas sind, wenn auch kleine. Da wir kein Huhn dabei haben, das wir opfern können und uns somit vermeintlich ein blutiges Spektakel entgeht fangen wir insgesamt acht kleine Piranhas und machen uns wieder zurück. Selbstverständlich habe auch ich einen Piranha gefangen. Auf dem Weg zurück sehen wir noch Delfine, wo ich intuitiv an Flipper denke und hoffe, dass, falls wir entern, Flipper und seine Familie uns von hier aus direkt zu unserer Unterkunft bringen, bevor Herr und Frau Piranha mit seinen Verwandten an uns ein blutiges Massaker anrichten.

Am Abend geht unser Guide einen Kaiman fangen. Ich hatte gehofft, dass wir einen großen Alligator aufspüren und es mit einem kleinen Schwein zur Fotosteilvorlage füttern, aber man kann nicht alles haben. Immerhin bin ich so mutig und küssen den Kaiman, der von zwei Leuten festgehalten werden muß:


Am nächsten Morgen machen wir uns auf zu unserer nächsten Unterkunft, einer kleinen „Hütte im Amazonas“. Wir schlafen in Hängematten, grillen Hähnchen und lauschen der Sinfonie des Dschungels. Unser Guide zeigt uns, wo man Würmer findet, dass man Ameisen zerdrücken kann und sie somit als natürliches Mittel gegen Moskitos verwenden kann und dass man Wasser aus Bäumen trinken kann.


Und dann fliege ich noch wie Tarzan an einer Liane durch den Dschungel. Johnny Weissmüller, der fünffache Olympiasieger und legendäre Tarzan-Darsteller, wäre stolz auf mich:


Zufällig und äußerst selten zu sehen kommen wir in den Genuß, ein Faultier zu sehen. Zuerst dachte ich, das ist merkwürdig, da ich mir nicht vorstellen konnte, dass mein Kumpel Jeric sich hier in den Amazonas verirrt hat…Hier das Foto. Oben das Original, unten die Fälschung mit Faultier-Teilzeit-Papa Larsinho.

Hier das Original-Faultier:


Und die Fälschung (hier links im Bild mit Zieh-Papa Larsinho)


Am nächsten Morgen genießen wir um 5.30 Uhr noch den Sonnenaufgang und fahren dann wieder zurück nach Manaus.


Und Dschungelkönig wird sowieso nur, wer eine Krone hat:


Ich bin ein Star. Holt mich hier raus.

Euer Larsinho

Samstag, 13. August 2011

Undercover im Auftrag des DFB

Seit ein paar Stunden habe ich Venezuela in Richtung Brasilien verlassen. Allerdings bin ich nicht hier, um Urlaub zu machen, denn ich habe eine Mission, einen Auftrag. Das Ziel meines Undercover-Auftrages wurde mir vom DFB übermittelt. Finde die größten brasilianische Fußballtalente und führen Sie den Auftrag aus. Der Auftrag ist nicht einfach, aber er ist zum Wohle des Deutschen Fußballs. Hier der Original-Auftrag:

Finden Sie die brasilianischen Jahrhunderttaltente+++STOP+++Alter maximal 9 Jahre+++STOP+++ Freunden Sie sich mit den Jungen an+++STOP+++Werden Sie beste Freunde bzw. tun Sie so, als ob+++STOP+++Spielen Sie mit den Jungen Fußball+++STOP+++Zeigen Sie ihnen, was eine echte deutsche Blutgrätsche ist, brechen Sie Schien- und Wadenbein und zerstören Sie zugunsten des Deutschen Fußballs alle brasilianischen Fußballträume der Zukunft+++STOP+++Machen Sie sich im Anschluß ganz schnell aus dem Staub+++STOP+++Falls Sie festgenommen werden wird der DFB jegliche Teilnahme oder Kenntnis Ihrer Person verneinen+++STOP+++Der Kaiser läßt Grüße an Pele ausrichten+++STOP+++ENDE+++

Schon wieder kann ich etwas Gutes für Deutschland tun. Nachdem ich insgesamt 15 Stunden im Bus gesessen habe bin ich in Manaus angekommen. Von Fußballtalenten weit und breit nix zu sehen. Um wirklich jeden Winkel Brasiliens nach Talenten zu durchforsten mache ich mich gleich morgen zu einer Drei-Tages-Tour in den Dschungel. Denn es soll mir keiner vorwerfen, dass ich nicht wirklich alles getan habe, und die Talente zu suchen.

Ich muß mich jetzt auf die Suche machen. Bilder von der Dschungeltour gibts dann in ein paar Tagen.

Bis dahin, Euer Fußball-Retter

Larsinho

Der höchste Wasserfall der Welt

Juchuuu! dachte ich mir, als wir endlich losfahren. Eines der nächsten Highlights - neben dem zweiten Bundesligaspieltag - steht auf dem Plan: der Salto Angel, der höchste Wasserfall der Welt. Na, da bin ich mal gespannt, ob der mich wirklich so von den Socken haut wie die erste Niederlage des Deutschen Meisters Borussia Dortmund heute. He, he.

Und dann geht's auch schon los. Wir fahren mit zwei Booten á 14 Mann/Frau. Mit mir im Boot sind 14 Franzosen. Na super! Es hätte schlimmer nicht kommen können.

Mit diesen Booten fahren wir los. Das Wasser ist rostrot gefärbt durch die Wurzeln und Blätter der Bäume. Das Wasser enthält viel Tannin, was zur positiven Folge hat, dass keine Moskitos da sind.


Wir fahren keine 30 Minuten und schon geht das Staunen los...


...und staunen weiter...


...und weiter...


...bis wir nach ca. drei Stunden Fahrt auf dem Fluß das Ziel in Sichtweite haben: den Salto Angel.


Wir ziehen uns noch kurz in unserem Übernachtungslager an und marschieren dann ca. eine Stunde zum Aussichtspunkt. Dann ist er vor mir, der mit 971 Metern höchste Wasserfall der Welt:


So richtig viel Wasser kommt da nicht runter, ungefähr so viel wie Wasser wie bei den Köln-Fans heute nach der 1:5 Klatsche gegen Angstgegner Schalke 0:4.


Nach dem Fototermin machen wir uns runter zum Wasserfall und nehmen da ein kurzes Bad...(der Typ rechts auf dem Stein bin übrigens ich)


und genießen den Blick auf die Berge gegenüber.


Danach gehen wir zu unserem Nachtlager zurück, schlafen mehr oder weniger bequem in Hängematten und stehen den nächsten Morgen früh auf und machen uns auf den Weg zurück.

Salto Angel, der höchste Wasserfall der Welt: Gesehen. Abhaken. Weiter geht's nach Brasilien. Denn Zeit ist das letzte, was ich aktuell habe.

Tschö

Euer Larsinho

Freitag, 12. August 2011

Von Wasserfällen und Skorpionen

Als wir zurückkommen vom Salto Angel, dem höchsten Wasserfall der Welt, erzähle ich dem deutschen Besitzer des Hostels, Martin, daß ich von einem Skorpion gebissen wurde. Die gelben sind harmlos, sagt er. Bei den schwarzen müsse man aufpassen. Leider konnte ich mir nicht aussuchen, von welchem Skorpion ich mich beißen lasse und so hat sich ein schwarzer Skorpion entschieden, mich zu beißen, als ich meine Hose, die ich zum Trocknen aufgehängt habe, angezogen habe.

Ein kurzes Stechen in der Wade und mir war klar, dass mich da irgendwas gebissen hat. Nachdem ich die Hose schneller wieder ausgezogen habe als ein Beamter "Feierabend" sagen kann fiel der Skorpion auf den Boden. Da lag er nun vor mir. Relativ klein, leider schwarz statt gelb, und wartete darauf, dass unser Guide ihn mit seiner Sandale zerquetscht. Nachdem unser Guide mir dann eine Salbe aufgetragen hat habe ich mich gefragt, ob ich die Nacht überleben werde, nach all den Horrorgeschichten, die ich im Fernsehen gesehen habe.

Als ich am nächsten Tag dann doch aufgewacht bin hatte ich dennoch ein bißchen mit dem Biß des Skorpion zu kämpfen. Die nächsten zwei Tage sollte ich leichte Kopfschmerzen haben und mein peripheres Sehen auf dem rechten Auge war etwas eingeschränkt. Letztendlich habe ich es überlebt.

Hier nun aber die spektakulären Bilder von der dreitägigen Salto Angel-Tour:

Mit dieser kleinen Maschine fliegen wir etwas mehr als eine Stunde zu unserem Zielort:


Wir fliegen über viel Wasser und viele kleine Inseln. Von oben sieht es manchmal aus wie auf einem Satellitenbild:


Spieglein, Spieglein...


Nach dem Flug werden wir zur Lagune gefahren, wo wir auch eine Nacht übernachten und starten von hier aus auch am gleichen Tag den Weg zu den kleineren Wasserfällen:


Hier an der Lagune kann man es sich für ein paar Stunden gut gehen lassen. Leider verkaufen die am Strand kein Bier, deswegen war ich auch nur ganz kurz da.


Diese Wasserfälle sind unser Ziel:


Zugegebenermaßen mache ich hier nicht die allerbeste Figur, was aber am "Fotografen" liegt. Trotzdem, auch mit mir auf dem Foto ist die Aussicht net schlecht.


Dann nehme ich noch kurz ein Bad im Wasserfall. Herrlich!




Dann gehen wir hinter den Wasserfall. Hier bekommt man das Wort "Naturgewalt" so richtig zu spüren!


Danach machen wir noch ein Foto und haken auch diesen Aussichtspunkt als gesehen ab.


So, das wars in Kürze. Leider muß ich jetzt los, um den Bus nicht noch einmal zu verpassen. Vor mir liegen jetzt 16 Stunden Busfahrt....

Die restlichen Bilder gibt's dann in Kürze!

Tschö, euer Larsinho