Dienstag, 28. Juni 2011

Eine Seefahrt die ist lustig

Unverhofft kommt oft dachte ich mir, als der Hotelmanager mir endlich ein gutes Angebot für eine 8-tägige Schiffsreise rund um die Galapagos Inseln machte. Nachdem ich ihm vorab ein paar Mal habe wissen lassen, dass ich noch nicht genau weiß, was ich mache, habe ich dann zugeschlagen: 1.050 US Dollar für acht Tage inklusive Verpflegung. Das Bier muß ich an Board leider selbst zahlen, was nochmal mit weiteren zirka 1.000 US Dollar zu Buche schlagen wird. Sei es drum! Auf diesem selbsternannten Piratenschiff werde ich die nächsten acht Tage verbringen:


Und da es auf dem Schiff kein Internetanschluß gibt werdet ihr die nächsten acht Tage leider keine Neuigkeiten von mir hören (für meine Mutter heißt das: mach dir keine Sorgen, kein Internet heißt nicht, dass ich entführt wurde). Bis dahin könnt ihr jedoch das spektakuläre Best-of-Larsinho Video schauen:



Soweit in Kürze die Neuigkeiten! Ich melde mich mit neuen Eindrücken nach meiner Reise.

Viele Grüße in die Welt

Euer Larsinho

Montag, 27. Juni 2011

Ich kaufe ein "A" und möchte gern lösen: GALAPAGOS INSELN

Das Glücksrad des Lebens katapuliert mich morgen, am 28. Juni, zu einem weiteren Highlight meiner Reise, den Galapagos Inseln. Dort angekommen erwartet mich...erstmal nix. So wird meine erste Aufgabe auf den Galapagos Inseln sein, mir zuerst ein Hostel zu suchen und mich dann bei diversen Agenturen nach einem Last-Minute-Angebot durchzufragen. Denn außer dem Flug habe ich noch nix gebucht, da die Angebote der Agenturen z.B. für eine 4-tägige Bootstour mit ca. 600 US Dollar alles andere als günstig sind (wo ich aber doch lieber eine 8-Tages-Tour machen möchte), es dennoch nicht günstig wird, da die Preise bewußt hoch gehalten werden, um Massentourismus zu vermeiden.


Und hier gibt's eine kleine Vorschau auf die Tierwelt der Galapagos Inseln:



Alles in allem wird dieser Aufenthalt ein ähnlich großes Loch in meine Reisekasse reißen, daß in etwa vergleichbar mit der Rettung Griechenlands ist, denn zusätzlich zu der Schifffahrt sind horrende Flugpreise zu den Galapagos Inseln üblich und da der Staat auch noch etwas verdienen möchte, sind nochmals 100 US Dollar Eintritt in den Nationalpark fällig, sodaß der Besuch des Paradies nicht mit einem Einkauf bei Aldi zu verlgeichen ist.

Ursprünglich war geplant, dass Aapo, der mehr raucht als atmet, und seine deutsche Teilzeit-Freundin Tina mit auf die Inseln kommen, was aber aus teils budgettechnischen Gründen nun doch nicht möglich ist. Sei es drum, ich bin nach wie vor alt genug, alleine durch die Welt zu reisen und so freue ich mich schon jetzt, das Tier- und Tropenparadies kennenzulernen.

Ich weiß nicht, wie viele Tierarten es dort gibt, aber ich werde wahrscheinlich mit Riesenschildkröten um die Wette laufen, mit Haien Armdrücken machen und mit lustig aussehenden Vöglen ein Hühnchen rupfen.

Spektakuläre Bilder gibts dann nach meiner Rückkehr von den Galapagos Inseln. Und nun hört auf, neidisch zu sein, auch wenn ihr allen Grund dazu habt :-)

Euer Larsinho

Sonntag, 26. Juni 2011

Surfer-Gesindel

Nach dreieinhalb Monaten, in den ich merklich ruhiger geworden bin, ist mal wieder Zeit, sich über irgendetwas aufzuregen.

Wer sich selbst zu den Surfern zählt in diesem kleinen Ort Mancora, wo ich mich die letzten drei Tage aufgehalten habe, sieht sich als die Inkarnation des Coolen, wo die Leichtigkeit des Lebens ihren Ursprung hat. Diese monotonen Dauer-Lächler, deren tägliches Hobby es ist, auf Wellen zu reiten, kreuzen seit drei Tagen meine Wege. Und jeden einzelnen Tag gucke ich diesen unterirdisch intelligenten Hirn-Akrobaten dabei zu, wie sie auf den Wellen reiten und bettel förmlich darum, dass sie ins Wasser fallen, damit auch sie ihre eigene Untauglichkeit ihres kümmerlichen Daseins förmlich spüren und danke ab und an dem lieben Gott dafür, dass er meine Gebete erhört hat.


Hier an diesem schönen Strand treiben die Surfer ihr nerviges Dasein.

Ob touristische Möchte-gern-Coole, die mit langen blonden Löckchen ihre feminine Seite nicht zu verbergen wissen und später zu Hause in ihrem Freundeskreis von vermeintlichen "Monsterwellen" erzählen werden oder die auf den Toiletten koksenden einheimischen Spargel-Tarzane, die den Charme eines Ikea-Regals versprühen und wo es offenbar zur Etikette gehört, von oben bis unten tättowiert zu sein und dazu diesen albernen Billig-Surf-Schmuck tragen: Dieses Surf-Gesindel, die ein vermeintlich cooles Surfer-Leben unter der Sonne Perus führen und aus mir völlig unerklärlichen Gründen bei z.B. jungen Engländerinnen auf offene Arme stoßen, widern mich zunehmend an.


...und surfen bis spät in den Abend, um dann mit ihrem widerlichen Dauergrinsen und Surfbrett die Promenade entlang zu spazieren.

Ebenso die schlaksigen und mit einem 90-Tage-Bart ausgestattenen Sonne-Parasiten mit Rastalocken, die mich von der Seite mit vollem Mund mit "Hello, my friend! Where are you from?" anquatschen und mir Drogen verkaufen wollen und wo man schon aus der Ferne erahnen kann, dass die reisgroßen Schuppen in ihren "Haaren" zu ihren größten Errungenschaften im Leben zählen. Na dann, herzlichen Glückwunsch! Und als ob mir diese Typen nicht schon aus mir unerklärlichen Gründen genug auf die Nerven gehen würden entdecke ich mich dabei, wie mir sogar ihre knallbunten Hosen und affigen Fake-Sonnenbrillen Brechreiz in mir hervorrufen.

Es wird Zeit, den Ort zu verlassen.

Der nette Taxifahrer und sein Freund

Meine erste Reaktion kam viel zu spät. Zirka 1oo Meter zu spät. Denn als das kleine motorisierte Taxi sich schnell von dannen machte leuchtet auch mir ein, dass irgendetwas komisch war...

Aufgrund der vielen 2for1 Cocktailangebote an diesem Abend, die wir unmöglich ablehnen konnte bin ich mit Aapo und seiner deutschen Freundin, mit denen ich vor drei Tagen ein extrem feuchtfröhliches Wiedersehen in Huanchaco gefeiert habe, von Bar zu Bar geschlendert und haben die Barmixer an ihre arbeitstechnischen Grenzen getrieben.

Als ich dann spät nachts das Angebot von einem der vielen Mini-Taxen annahm, ins Hostel gefahren zu werden, nahm ich dankend an, denn jeder Meter, den ich nicht laufen mußte, war unter den gegebenen Umständen ein gewonnener Meter. Warum ich in das Taxi, in dem bereits jemand saß, eingestiegen bin, bleibt auch mir ein Rätsel. Eine dritte Person wollte ebenfalls hinzusteigen und dann wäre ich in der Mitte von zwei Peruanern gessessen, wahrlich kein guter Platz mitten in der Nacht. Zumindest da hat mich mein Verstand für den Bruchteil einer Sekunde nicht im Stich gelassen und so habe ich dem Typen geistesgegenwärtig gesagt, dass er sich ein anderes Taxi nehmen soll.

Mit einem gefühlten Alkoholpegel von 9,9 auf der bis 10 gehenden Spaß-Skala muß ich den kurzen Weg entweder eingeschlafen sein oder es nicht gemerkt haben, dass der fette und mit einem deutschen 80er Jahre Schnurres á la Rudi Völler ausgestattete Freund des Taxifahrers mein Portemonnaie geklaut hatte. Natürlich hätte ich hinterlaufen können und die Chancen wären sicherlich auch nicht ganz schlecht gewesen - in nüchternem Zustand. So aber war meine Motivation, mich gegen vier Uhr Nachts sportlich zu betätigen, gleich minus hoch unendlich.
Ich kann nur hoffen, dass ich das meiste Geld in den Kneipen Stunden vorher in diverse Getränke investiert habe und sich das Pack nicht über allzu viel Geld gefreut hat. In dem Portemonnaie war ein auch ein falscher 100 Pesos-Schein (umgerechnet ca. 22 Euro), den ich aus einem Automaten gezogen habe. Sollen die doch versuchen, den Schein unters Volk zu bringen.


In solch einem Taxi habe ich freundlicherweise ungewollte ein Gastgeschenk hinterlassen.

Nichtsdestotrotz dürfen sich der nette Taxifahrer und sein Schnurres-Freund über $ 40 oder $ 60 und meine Kreditkarte freuen, die ich mit einer gehörigen Portion Restalkohol nach dem Aufwachen umgehend habe sperren lassen.

Glücklicherweise bin ich auf einen solchen Notfall gut vorbereitet und habe eine zweite Karte dabei, sodaß ich auch weiterhin Geld vom Automaten ziehen kann.

Zumindest gab es ein kleines Happy End der Geschichte: Das Taxi war umsonst.

Montag, 20. Juni 2011

Auf der Suche nach Brooke Shields

Brooke Shields war zweifelsohne neben Sophie Marceau einer der pubertären Höhepunkte in meinem Leben. Als dann Andre Agassi es vorzug, unverständlicherweise Steffi Graf zu seiner Frau zu nehmen, war der Weg für Brooke und mich frei. Aus mir nicht mehr bekannten Gründen haben es Brooke und ich dann noch nicht als Paar in die Öffentlichkeit geschafft, sodaß ich ihr schweren Herzens den Laufpass geben mußte. Was das alles mit Südamerika zu tun hat?

Ganz einfach: Wer ebenso damals im Jahre 1980, ich war also gerade mal vier Jahre alt, sabbern mit dem Lätzchen um den Hals beim Abendessen vor dem Fernseher saß und die halbnackte Brooke Shields als offensichtlich schönste Frau der Welt bewundern durfte, schaute den Klassiker "Die blaue Lagune", die eigentlich nur deshalb weltruhm erlang, weil Brooke halbnackt bis nackt mit ihrem Wuschelkopf-mit-Weichflöte-Blick-Cousin auf einer einsamen Südseeinsel ihr Unwesen trieben - zur Freude der männlichen Bewunderer.

Wahrscheinlich stellt ihr euch immer noch die Frage, was das mit Südamerika zu tun hat?

Ganz einfach: Gestern machte ich mich auf die Suche nach Brooke Shields. Hier in Peru. Den Ort, den es zu bewundern gab hatte den Namen Lagune 69. Warum ich einmal mehr für einen Tages-Trekking-Ausflug entschieden habe bleibt wohl auch mir für immer ein Geheimnis. Vielleicht glaubte ich tatsächlich, dass ich Brooke Shield in der Lagune 69 wiedersehen werde. Das war Anreiz genug und so mußte ich einmal mehr mitten in der Nacht aufstehen, da ich um 6 Uhr südamerikanischer Zeit im Hostel abgeholt wurde. Wie erwartet - und dennoch preußisch pünktlich abfahrbereit um 6 Uhr - wurde ich um 6.45 Uhr abgeholt und blickte im Bus in müde und rote Augen bei denen, die nicht sofort wieder eingeschlafen sind.

Als wir nach drei Stunden Anfahrt unseren Startpunkt erreicht haben laufen wir los. Vor uns sind 1.000 Höhenmeter und diverse Stunden Wanderzeit.


Nachdem ich an diesem Morgen redefaul war und weder Lust hatte, mich mit Anfang 20-jährigen über das neue Lady Gaga-Album zu unterhalten noch auf die langsamen Möchte-Gern-Trekker zu warten habe ich mich den brachialen musikalischen Gitarren-Orgien von Metallica & Co. gewidmet und kam wie immer als erster an einem der Aussichtspunkte an, die meine Mutter mit "Lars, was du schon alles gesehen hast" zu Hause in Dillenburg im Bekannten- und Familienkreis kundtun wird:


Von Brooke Shields war leider immer noch keine Spur. Also hieß es weiter, den beschwerlichen Weg nach oben zu erklimmen. Mittlerweile bin ich auf knapp 4.000 Metern Höhe angekommen, was schnell zu spüren war, da ich das letzte Mal so außer Atem war, als ich vor lauter Lachen kam mehr Luft holen konnte, weil ich den Vegetariern im Hostel versucht habe zu erläutern, dass Tofu-Würstchen und Tofu-Schnitzel nix, aber auch gar nix mit dem Wort "Fleisch" zu tun haben.

Kurz darauf stand ich vor der ersten richtigen Herausforderung des Trekks: Blutige Bestie aus Fleisch und Blut versus Larsinho:


Da stehen sie beide in Reih und Glied und machen keine Anstalten, aus dem Weg zu gehen. Der Esel nennt sich immer zuerst und so warte ich, bis sich beide persönlich vorstellen. Nichts geschieht. Ich brauche einen Plan. Meine erste Idee ist zugleich die beste, leider nur theoretsich: Ich überlege, mir eine Eselsbrücke zu bauen, scheitere aber leider am nicht vorhanden Baumaterial. Also starte ich mein rhetorisches Maschinengewehr und spucke ihm Sprüche wie "Der Esel nennt sich immer zuerst", "Den Sozialismus in seinem Lauf, hält weder Ochs' noch Esel auf" vor den Latz gefolgt von dem Zungenbrecher "Esel essen Nesseln nicht. Nesseln essen Esel nicht!", den ich dreimal in Folge fehlerfrei (!) zitiere und warte auf sein dummes Gesicht. Keine Reaktion. Den Esel führt man nur einmal aufs Eis" muß der Esel sich gedacht haben und weicht weiterhin keinen Zentimeter von der Stelle. Störrisch wie ein Esel murmel ich leise vor mich hin und suche nach des Rätsels Lösung. Und obwohl mich der Esel nicht im Galopp verloren hat trete ich trotzdem auf der Stelle. Hätte ich doch einen Goldesel, der goldene Manschettenknöpfe scheißt, dann könnte ich mir einen Helikopter mieten und müßte nicht hochlaufen. Da auch diese Option ausfällt kommt mir die Idee: Blitzschnell und ohne, dass er es merkt, mache ich dem ersten Esel ein Eselsohr in sein Ohr, um ihn zu verwirren und gehe gemütlich an ihm vorbei. Mensch versus Tier: 1-0.


Nicht nur Lothar-I-hope-we-have-a-little-bit-lucky-Matthäus konnte rechts wie links, auch der Wegweiser machte sich die Kunst zunutze, gleich zwei Wege vorzuschlagen. Da ich lieber dreimal rechts als einmal links gehe entscheide ich mich kurzerhand, eine 270 Graddrehung nach rechts zu machen und folge weiterhin dem Pfad der Tugend.


Für einen kurzen Augenblick feiere ich mich selbst, weil ich so bin wie ich bin, und schreie lauthals "Broooooooke! Broooooooke! Wo bist du?" in die Wildnis und warte auf eine Antwort, die ich nicht kriege und erreiche eine Stunde später fast das Ziel:


Das ist sie! Die Blaue Laune! Nur noch wenige Meter und ich bin am Ziel, wo Brooke, eingehüllt in einem Hauch von nichts, sicherlich schon mit einer Flasche Rotwein und frischen Früchten auf mich wartet. Du freches Früchten, Brooke, träume ich vor mich hin und gehe die letzten Meter zur Lagune 69:


Die Lagune ist so blau wie damals der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder in der Elefantenrunde nach der Wahl, so blau wie Harald Juhnke zu seinen besten Zeiten und leuchtet so hell wie der Stern eines Franz Beckenbauer.


Und dennoch: Von Brooke ist weit und breit nix zu sehen. Vielleicht will sie mich überraschen und kommt mir ihren Seejungfrauenfreundinnen gleich aus dem Wasser gesprungen.


Ich breite schon mal beide Arme aus, um die Damen in Empfang zu nehmen...aber nichts geschieht. Ich rufe noch "Dass mit Agassi war ein Fehler von dir, aber ich verzeihe dir. Laß es uns noch einmal versuchen" in die Weite, aber Brooke antwortet nicht. Und so verlasse ich enttäuscht die Laguna 69. Ohne Brooke Schields. Schon wieder. Blauen Lagunen sind überbewertet, wenn einen Brooke Shields nicht empfängt philosophiere ich und mache mich auf den Rückweg.

Weitere spannende Geschichten aus dem Leben gibts hier in Kürze.

Euer Larsinho

Samstag, 18. Juni 2011

Der Larsinho in Lima

Irgendwann sind Millionenmetropole immer gleich: viele Autos, selbstmöderische Taxen und Million von Menschen. Entgegen der Vermutung, Lima ist dreckig, häßlich und gefährlich habe ich Lima als schöne Stadt kennengelernt. Hier ein paar Bilder:


Angekommen in Lima machen wir uns auf den Weg in das Zentrum.


Vorbei am Plaza de la Armas, den man in JEDER Stadt in Südamerika findet.


Diese Frau verdient ihren Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Garn.


Hier, am Plaza de L'Amour, habe ich nun wirklich nichts zu suchen, mache ein Foto und ziehe weiter und gönne mir...


...eine Vitambombe.

Euphorisiert von so vielen Vitaminen im Blut küsse ich seit Ewigkeiten endlich mal wieder eine Frau:


Lima hat einen Strand. Leider keinen, an denen man sich hinlegen kann:



Zwischendurch ist noch Zeit für ein bißchen Muskeltraining:


Später entdecke ich die zweifelsohne schönste Seite von Lima:


An diesem Ort fühle ich binnen Nanosekunden gleich wie zu Hause und überlege, ob ich nicht doch hier in Südamerika bleiben soll.

Nach diesem Highlight habe ich alles gesehen und verlasse Lima nach drei Tagen in Richtung Norden nach Huaraz.

Das wars vom Larsinho
Stay tuned!

Freitag, 17. Juni 2011

Eilmeldung

+++Eilmeldung+++Wurde gerade eben von einem Australier auf 30 Jahre geschätzt+++Ende der Eilmeldung+++Weitere News in Kürze+++

Mittwoch, 15. Juni 2011

Nachricht aus der Heimat

Juhuu! Gestern erreichte mich die absolute TOP-Nachricht, dass mein Nachmieter in Kürze Privatinsolvenz anmelden wird und er nicht in der Lage sein wird, mir die 850 Euro, die er mir noch schuldet, zu zahlen. Doch damit nicht genug der guten Nachrichten: Er mußte seine Kneipe schließen, weil sie wider Erwarten keine Goldgrube war. Und jetzt kommt der Hammer: Ich habe ALL meine Sachen in seinem Keller unter der Kneipe eingelagert, da er im Gegenzug mein Sofa und meinen geliebten Fernseher so lange nutzen darf, bis ich wieder zurückkomme aus Südamerika. Aber es kommt noch besser: Seine finanzielle Schieflage hat ihn unterdessen in den sprichwörtlichen Wahnsinn getrieben, sodaß er seit mehrerer Wochen - kein Scherz - in der Psychiatrie ist. Mensch, Lars: Du wolltest dein altes langweiliges Leben nicht mehr, das haste jetzt davon.

Ich frage mich, ob meine ehemaligen Vermieter wohl schon von den guten Nachrichten gehört haben, da das Casting für "Wer ist der Super-Nachmieter" Ewigkeiten gedauert hat und die Liste der in Frage kommenden Kandidaten ohnehin schon rar gesät war. Natürlich werde ich - falls sie noch nix von ihm gehört haben, umgehend petzen und sie vorwarnen.

Uwe R., falls du, deine Möchtegern-Luxus-Freundin oder dein Weichei von Sohn, den du gemeinsamt mit deinen acht Stiefbrüder mit deiner Hobbyhure von Freundin auf einer Reis-Pritsche in Thailand gezeugt hast und für den du dich für den Rest deines schäbigen Lebens schämen mußt, das hier lesen solltet, prägt euch dieses Gesicht gut ein:



Denn dieser Mann, Chuck Norris, wird euch bis ans Ende eures Lebens verfolgen und dich weiterhin in den Wahnsinn treiben. Chuck Norris ist härter als das Leben, denn er benutzt dieses Toilettenpapier:


PS: Wer eine trockene und günstige Unterstellmöglichkeit in Köln oder Umgebung für Möbel hat bitte melden!

Dienstag, 14. Juni 2011

Warum Christoph Daum für das größte peruanische Rätsel verantwortlich ist

Die Rätsel der Menschheit haben schon immer Skeptiker, Verrückte und den Larsinho auf den Plan gerufen. Da ich schon immer auf des Rätsels Lösung heiß war habe ich mich nach Nazca aufgemacht, um eines der größten Rätsel diesre Erde zu lösen: Die Nazca-Linien. Diese Nazca-Linien sind in der Zeit von 200 v.Chr. bis 600 n.Chr. gemacht worden. Die deutsche Mathematikerin Maria Reiche hat zu Beginn des 20. Jahrhunderts sage und schreibe 50 (!) Jahre ihres Lebens damit verbracht, das Rätsel dieser Linien zu lösen bzw. versucht zu entschlüsseln. Sie ist ein Heldin hier im Land, verstarb im Alter von 92 Jahren und hat es leider nicht geschafft, den Sinn der Linien zu entschlüsseln. Was für eine Zeitverschwendung! Ich meine, was für eine unglaubliche Zeitverschwendung!

Ich mache mich auf, die Nazca-Linien von oben mit einem Flugzeug zu bestaunen. Das Auswärtige Amt der Bundesregierung rät aus Sicherheitsgründen auf ihrer Homepage davon ab, Flüge über die Linien zu buchen. Vor drei Monaten ist das letzte Flugzeug abgestürzt, da der Pilot einen Herzinfarkt erlitten hat und kein Co-Pilot an Board war. Seither haben sich die Preise verdoppelt und die Flugzeuge müssen ebenfalls einen Co-Piloten an Board haben.

Hier die spektakulären Bilder:


Unsere Maschine. Im Vordergrund steht - aus mir unerklärlichen Gründen - ein Feuerlöscher.


Ich überlege kurz, ob ich fluchtartig den Flieger verlassen soll, da der Garfield-Aufkleber für wenig Vertrauen sorgt.


Tips are welcome. Klar, denke ich mir. Nachdem wir drei Stunden gewartet haben habe ich einen Tip für die Piloten: Kauft euch gefälligst ne Uhr, damit wir das nächste Mal nicht wieder drei Stunden auf euch Eierköppe warten müssen.


Wir überfliegen die ersten Figuren. Im Berg zu sehen ist ein Astronaut, den ich eher für ET gehalten hätte. Da er aber weder ein Telefon in der Hand noch einen rot leuchtenden Finger hat und nach Hause telefonieren will könnte es auch ein Astronaut sein.


Deutlich zu erkennen ist hier die Figur des Condor.


Das Bild des Affen. Da diese Linien nur schwer zu erkennen sind müßt ihr auf das Bild clicken, dann öffnet sich ein neues Fenster mit einem größeren Bild.


Die Spinne ist wieder deutlich zu erkennen.


Auf einer Fläche von insgesamt 500 Quadratkilometern erstreckt sich das Nazca-Gebiet. Unbestätigten Gerüchten zufolge ist Christoph-Ich-tue-das-weil-ich-ein-absolut-reines-Gewissen-habe-Daum regelmäßiger Gast hier bei den Nazca-Linien...


Nicht bestätigt sind ebenso Berichte, nach denen Vorfahren von Christoph Daum um 600 v.Chr. diese Linien gemacht haben.


Ein weiteres Zeichen, dass Maria Reiche nicht lösen konnte.


Weitere Zeichen im Sand.

Viele Linien gehen in Richtung Sonnenauf- oder Untergang sowie in Richtung Meer. Warum diese Linien da sind wo sie sind, wird für wahrscheinlich immer ein Rätsel bleiben. Meine Theorie: Christoph Daums Vorfahren sind hierfür verantwortlich, weil sie schon damals ein absolut reines Gewissen hatten.

Euer Larsinho

Europa versus Peru

Kurz nach Machu Picchu kam ich auf die relativ unclevere Idee, für drei Tage erneut einen Trekking-Ausflug zum Colca Canyon zu machen. Hier ein paar Bilder:


Links grün, rechts braun und aus der Mitte entspringt kein Fluß. Wir wandern durch die Berge und ich frage mich, warum ich das eigentlich mache...


...wahrscheinlich wegen der schönen Landschaft...


Unser Ziel ist eine echte grüne Oase. Bis dahin sind es noch viele Stunden Trekking.


Angeblich lockt sogar ein Pool in der Oase. Ich glaube nicht an dieses Märchen und gehe weiter.


Und da ich mal wieder allen davonlaufe mit meinen langen Beinen und meiner unendlichen Kondition genieße ich die Aussicht mit etwas Musik.


Und warte, warte und warte...


Nachdem alle wieder beisammen waren stoppt unser Guide und macht eine künstlerische Sprechpause. Aus diesem Strauch (siehe Bild oben), sagt er, wird Tequila gemacht. Kaum hat er die zweite Silbe des Wortes Tequila ausgesprochen habe ich bereits das Salz auf meiner Hand und die Zitrone in kleinen Scheiben geschnitten. Was für ein Fest! denke ich mir und hole mein MacGyver-Messer raus, um umgehend den Saft auf der Pflanze zu drücken, um die Tequila-Party zum Starten zu bringen. Mit starrem Blick stehe ich in der ersten Reihe und hoffe, dass die Pflanze nun endlich literweise Tequila ausspuckt und das Tequila-Spektakel beginnt. Leider habe ich keinen Sombrero dabei, um nicht nur wie ein Mexikaner zu trinken sondern auch so auszusehen. Doch plötzlich passiert etwas Merkwürdiges: Der Blick von Oskar, unserem Guide, scheint nicht die Freude auszudrücken, die ich mir erhoffte, wenn wir Tequila für ümmüsünst in freier Natur kriegen. Irgendwas muß schiefgelauen sein bei den Planungen. Hat er etwas die Gläser vergessen? Das Problem ließe sich einfach lösen, indem wir aus Blättern so etwas ähnliches wie Gläser machen. Hauptsache, wir fangen langsam mal an, uns mit diesem güldenen Saft den Tag zu verschönern, wenn die hier im Dschungel schon keine Sky-Fußballbar haben. Dann spricht Oskar die brutale Wahrheit aus: Der Saft der Pflanze muß aufgearbeitet werden, ein hoch technologisierter Prozeß. Ich habe doch mein MacGyver-Messer dabei. Das müßte doch ausreichend sein überlege ich, muß aber nach kurzer Zeit leider einsehen, dass es kein Tequila geben wird. Zur Strafe zwinge ich Oskar, das Salz durch die Nase hochzuziehen und drücke ihm die Zitrone in das Auge. Keine Verarsche mehr, Oskar! Keine Verarsche!


Irgendwann erreichen wir die Oase. Es begrüßt uns tatsächlich ein Pool, viel Grün und zur Feier des Tages ein kühles Bier. Hier läßt es sich aushalten.

Dann hat Oskar, nachdem er sich von seinem brennenden Auge etwas erholt hat, eine sehr gute Idee: Ein Fußballspiel Europa versus Peru. Oscar holt aus der Küche seine vermeintlichen Fußballgötter hervor, einer von ihnen trägt etwas gewagt ein Messi-Trikot. Ich überlege kurz, ob ich ihn daran erinnern soll, dass Messi während der WM 2010 kein einziges Tor geschossen habe, verzichte aber darauf und will ihm später zeigen, warum das Wort Blutgrätsche aus Deutschland kommt.

Wir spielem um den größtmöglichen Gewinn, den man kriegen kann: Zwei Bier.

Mein Team besteht aus vier Engländern. Kein gutes Omen denke ich mir und bete zum Fußball-Gott Beckenbauer, dass wir nicht ins Elfmeterschießen müssen, denn dann würde nur einer das Tor treffen, ich natürlich. Aus den glorreichen Zeiten zu meiner aktiven Zeit beim SSV Dillenburg positioniere ich mich intiutiv in die
Abwehr. Stark wie deutsche Eiche ist mein Motto bei diesem Spiel. Nach einer eingesprungenen Blutgrätsche und dem verwirrten Blick des quirligen Peruaners ist klar, dass es kein reines Freundschaftsspiel ist.

Irgendwie schießen die Engländer vorne Tore während ich die Abwehr wie einst Kaiser Franz dirigiere. Wir gewinnen das erste Spiel 4:2. Die ersten beiden Biere sind gesichert, wir freuen uns, als ob wir den WM-Titel geholt haben.

Das zweite Spiel endet knapper: 4:3, ebenfalls für uns. England kann stolz sein, einen deutschen Turm in der Abwehr gehabt zu haben und so sichere ich den knappen aber hoch verdienten Sieg. Bei dem anschließenden Bier verteile ich noch schnell meine Autogrammkarten und sorge zumindest so für ein kurzes Lächeln auf den Gesichtern der Verlierer.


Am Boden zerstört liegen die Verlierer am Boden und rätseln wahrscheinlich immer noch, wie die deutsche Mauer, der Larsinho, es geschafft hat, ohne Schuhe das Spiel zu überstehen und den Rasen umzupflügen, ohne sich dabei zu verletzen. Die Antwort ist einfach: Wer auf Asphalt grätschen gelernt hat kennt keine Schmerzen. Niemals.

Als wir tags darauf zurückwandern und alle oben ankommen gibt's noch ein Erinnerungsfoto der Reisegruppe Reiselust:


In einer kleinen Stadt machen wir halt und es ist Zeit für ein Foto:


Zu Hause angekommen erhole ich mich von den Strapazen auf der Dachterrasse:

Montag, 13. Juni 2011

5.000

Fünftausend. Fünftausendmal ist ungefähr die Anzahl der Schwalben, die damals Heulsuse Andreas Möller pro Saison geflogen ist. Fünftausendmal habe ich mich vorgestern über den Typen in meinem Zimmer aufgeregt, da durch sein lautes Schnarchen die ganze Stadt geweckt wurde und ich wie immer das Glück hatte, bei einem solchen Event live dabei sein zu dürfen. Fünftausendmal habe ich der Frau in dem gleichen Hostel versucht deutlich zu machen, dass sie mir auf Spanisch erzählen kann, was sie will, dass sich aber in den letzten 30 Minuten meine Spanischkenntnisse nicht derart verbessert haben, dass ich sie verstehen würde. Fünftausendmal habe ich wahrscheinlich während meiner mittlerweile dreimonatigen Reise über meine eigenen Witz gelacht. Fünftausendbier (wahrscheinlich eher mehr) habe ich in der gleichen Zeit getrunken. Und fünftausendmal habe ich mich selbst dafür gelobt, diese Reise angetreten zu sein.
Das Wichtigste und Schönste ist jedoch, dass mittlerweile über

F Ü N F T A U S E N D

Personen auf diesem Blog waren. Das sind ungefähr 4.900 mehr Besucher, als ich erwarten durfte.

Danke EUCH allen (in beliebiger Reihenfolge):

Meine Familie in Dillenburg, allen voran meine Mutter, die sich eigens ein Netbook zugelegt hat, um meine Reise und die meiner Schwester Katrin zu verfolgen, mein Vater, meine Oma, meine Geschwister, meine bucklige Verwandtschaft aus der Schwalm, die jeden Tag schauen, ob es was Neues gibt.

Danke Hennes bzw. Frau Stratmann, der sich regelmäßig von der Arbeit ablenkt und seinen Senf dazu gibt (wir holen das Fußball gucken und Kölsch trinken nach - versprochen!).
Thank you Ana for a phantastic time im Santiago. Hope you'll do the right decision! You're simply the best!
Danke Katja für die endlosen Mails und deine interessanten Ansichten, die mich von meiner harten Zeit hier in Südamerika ablenken.
Danke an meine lieben ehemaligen Kolleginnen und Kollgen bei Rheingolf, insbesondere für den Angel D'Or ;-)
Danke an meine Badmintonkollegen Marc, der sich regelmäßig über den Reiseverlauf informiert, natürlich auch an Doro, insbesondere jedoch an Christos, dass ich bei ihm übernachten durfte vor meiner Reise, weil mich mein vermeintlicher Kumpel im Stich gelassen hat.
Danke Daniel Son, der sich regelmäßig bei mir meldet und meine Post in Empfang nimmt während meiner Abwesenheit.
Danke an die gute Ute und Silke, die mich aus Köln auf dem Laufenden halten (ihr könnt auch jetzt schon mal ne Kneipe für das Wiedersehen organisieren).
Danke Herr Ital für das Augenöffnen.
Danke an all die Reisenden, die es mit mir ausgehalten haben während meiner Reise.
Danke an all die Fremden, die sich die Mühe gemacht haben, mir eine Mail zu schreiben und

DANKE an alle, die ich vergessen habe, die mir gerade nicht eingefallen sind. Nicht böse sein!

Auf die nächsten 5.000, damit wir die 10.000 Besucher voll machen und aus dem Blog ein Buch wird!

Euer Larsinho

PS: Ich war in den letzten Tagen unterwegs und kam leider noch nicht dazu, neue Geschichten zu schreiben. Ich eile mit Weile. Hier vorab zwei Fotos:


Der Wüstenfuchs.


Genau hier werde ich jetzt für jeden einzelnen Besucher des Blogs einen trinken.

Bis bald!

Euer Larsinho