Freitag, 25. März 2011

Psyologisches Tramper-Tuning

Nach drei Tagen in dem 500-Seelen Örtchen El Chaltén geht es nun weiter nach...El Calafaté! Die Frage nach dem "Wie" hat sich für mich relativ schnell von selbst beantwortet. Nachdem ich jetzt genug Erfahrungen im Busfahren habe galt es heute, die Kurzstrecke (300 km) zu trampen. Vorher war ich noch kurz im Supermercado und habe mir eine Flasche Wasser und Kekse gekauft.

Da der Verkäufer nicht mehr genügend Kleingeld hatte, gab er mir statt Münzgeld drei Bonbons als Wechselgeld heraus. Diese Info ist für den weiteren Verlauf von entscheidender Bedeutung, DENN:

In El Chaltén gibt es wahrscheinlich mehr 8-köpfige Krankenschwestern mit außerirdischer Verwandschaft, als es Autos gibt. So stand ich also ca. 45 Minuten am Ortsausgang von El Chaltén und bis dato sind insgesamt 7 Autos grüßend an mir vorbeigefahren und signalisierten mir per Handzeichen, dass sei leider die nächste Straße wieder rechts reinfuhren.

In der Zwischenzeit hielt hinter mir ein Auto und vier Insassen stiegen aus und machten ein Foto vom Rio Roy Fitz (irgendein Fluß). Schade, Auto wohl schon voll...

Um meine theoretischen Chancen auf ein Mitnehmen zu erhöhen kam ich auf die grandiose (!) Idee, eines der einheimischen Bonbons zu essen, da ja somit die Wahrscheinlichkeit, mitgenommen zu werden, exorbitant steigen MUSSTE.

Kurz nachdem das Bonbon seine ersten Runden in meinem Mund gedreht hatte fragte mich eines der zwergähnlichen Wesens, ob ich nicht mit nach El Calafaté möchte. Zwei Fragen kam mir sofort:
1. Meinte sie tatsächlich IN das Auto oder AUF das Auto?
2. Hat das psychologische Bonbon-Tramping-Tuning TATSÄCHLICH funktioniert?

Die Antworten: Ja! Sie meinte tatsächlich in das Auto. Martin, der Fahrer, packte meinen Rucksack irgendwie in den Kofferraum und Silvana rückte vom Vordersitz auf den Hintersitz, sodaß ich mich mit ausreichend Beinfreiheit nach vorne setzen durfte. Somit saßen jetzt Silvana, Isabel und Maria wie drei Hühne auf der Stange auf der Rückbank und der Lars hatte seine Mitfahrgelegenheit: 300 km nach El Calafaté. Auf dem Weg nach El Calafaté gab es dann einen kurzen Spanisch-Crashkurs, mir wurde Essen gereicht und irgendwie verständigten wir uns auf Englisch und Spanisch und ich hab mir die 70 Pesos (ca. 17 €) für den Bus gespart, die ich heute Abend in ein Steak investieren werde.

Was lerne ich daraus? Ab sofort werde ich immer ein paar Bonbons in der Tasche haben, dann klappt das auch mit der Mitfahrgelegenheit.

Hier ein paar Bilder eines Zwischenstopps mit meinem "Taxi":

Vlnr: Martin, der Fahrer, Silvana, Maria und Isabel


In der Mitte der Kölner Dom und links und rechts die Kölner Domspatzen Silvana, Maria und Isabel


Weites Land...


Lars "Air" Wulkow

1 Kommentar:

  1. die bilder sind lustig :D
    wie groß bzw. wohl eher klein waren denn die winzigen zwerge?? :D

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