Freitag, 29. Juli 2011

Relaxen in Cartagena

Die Fahrt nach Kolumbien war wie schon erwähnt von der landschaftlichen Seite schöner anzuschauen als beispielsweise meine Heimatstadt Dillenburg oder Köln-Mülheim. Im Hinblick auf Abenteuergeschichten eignet sich eigentlich auch schon eine ganz normal Busfahrt mit schwitzenden Kolumbianern in einem überfüllten Bus. Wie immer hatte ich das exklusive Glück gepachtet, neben einer Einheimischen zu sitzen, für die die Worte "Chanel No. 5" oder einfach auch nur "Seife" ebenso fremd ist wie das Wort "clean" bei Amy Winhouse. Nun, beides ist jetzt Geschichte.

An Amy Winhouse wird man sich vermutlich auch noch in zehn Jahren erinnern, an die stinkende Frau mit dem Parfum der Sorte "Stinkt wie ein toter Hund", dafür aber selbstgemacht, werde ich mich nicht mehr erinnern. Hoffentlich.

Nachdem wir den stinkenden Bus nach vierstündiger Fahrt endlich verlassen durften und uns ganz kostenlos an der frischen heißen Luft Cartagenas erfreut haben, ging es nach einem kurzen Irrlauf, vorbei an einem betrunkenen schattenboxenden Kolumbianer sowie seinen zwei nicht weniger ebenso überraschend dreinblickenden Freunden, ins drittbeste Hostel.

Nachdem wir alle Formalitäten geklärt hatten, und ich als Beruf "Astronaut" angegeben habe, ging es ab in die Altstadt. Endlich bin ich in einer Stadt gelandet, die die Worte "südamerikanisches Flair" widergeben. Wir gehen durch die Straßen der Altstadt. Aus nahezu jeder Kneipe oder Bar hören wir Salsa-Musik, die Leute tanzen in den Clubs und auf der Straße und die hiesige Damenwelt präsentiert sich weniger im Rucksack-Reise-Outfit (also grüne Hose, Funktionsshirt, Flip Flops) sondern mehr in elegantem Dress.

Fast werde ich von der Salsa-Musik, den rhythmischen Klängen, dem tanzenden Volk sowie dem Mondschein indoktriniert, fange aber mein Bewußtsein für den Bruchteil einer Sekunde wieder auf und versichere mich bei meinen Beinen, dass sie nicht tanzen. Puh, das ging gerade noch einmal gut. Nicht auszudenken was passieren würde, wenn sich der 1,92 Meter große Larsinho zu der schnellen Salsamusik versucht zu bewegen. Das letzte Mal, als ich zum Salsa-Tanzen aufgefordert wurde, ist zwar schon gut drei Monate her, aber es hatte einen wichtigen Grund, warum ich nach einer Stunde aufgehört habe zu tanzen. Gut, in diesem Fall war es die Happy Hour, die mich kurzerhand wie hypnotisiert an die Theke hat wandern lassen. Aber Salsa zu tanzen ohne eine gehörige Portion Alkohol im Blut und ohne zu wissen, was das linke Bein neben dem rechten Bein machen soll, macht keinen Sinn.

Und so stehen Sven und ich, offensichtlich Touristen, Gringos - wie sie uns hier nennen, an der Seite und genießen den Blick auf das Panorama, die tanzende Damenwelt und das kühle Bier.

Das Tor zur Altstadt. Dahinter verbirgt sich jede Menge südamerikanisches Flair.


Oooooch, dat is aber schön. Richtig. Hätte man hier einen Sinn für Romantik wäre man hier genau richtig. Auch richtig, hätte...


Die Altstadt in Cartagena. Schön wie ein frisch gezapftes Bier.


Ach ja, und wie in jedem Ort gibt's auch hier ne Kirche:




Und bei Tageslicht sieht die Welt wieder ganz anders aus, wobei diese Gegend nicht in der schönen Altstadt war:


Dieses hier hingegen schon:


Optische Täuschung könnte man meinen...


...aber von einem anderen Blickwinkel sieht die Skulptur wieder ganz anders aus:


In Cartagena ist es so heiß, dass wir uns einen Tag in ein anderes Hotel gehen, um uns am Pool zu erholen:


...und wo ich spontan Freundschaft schließe mit einem Papagei.


Und was wäre ein Besuch in einer der schönsten Städte Kolumbiens, wenn es nicht dort auch etwas zu feiern gibt. Und wenn ich es bin, der sich selbst feiert. Na dann: Prost, Lars!


Endlich kam ich mal wieder dazu, den Blog zu aktualisieren. Es ist in der letzten Zeit nicht immer einfach, sich Zeit zu nehmen, Bilder zu durchforsten und etwas halbwegs Gescheites zu zeigen. Denn manchmal geht man einfach nur durch die Straßen, hat aber seinen Fotoapparat vergessen.

Vielleicht gibt's ab jetzt wieder regelmäßig was zum Lesen ;-)

Euer Larsinho, der noch 48 Tage hat, bis sich Deutschland und der Rest der Welt auf die Rückkehr vom verlorenen Sohn freuen kann. Und ja, Mutter, ich komm zuerst zu dir!

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