Freitag, 22. Juli 2011

Revolution!

Da stand er nun vor uns, in seiner Polizistenuniform und grinste uns mit seiner blauen Zahnspange an. Die rechte Hand immer an der Schrotflinte. Sollten Revolutionäre jemals dieses Polizeigebäude in dieser kolumbianischen Stadt Pasto stürmen wollen wäre dieser Jungpolizist aller Voraussicht nach das erste Opfer. Aber weiß das schon so genau. Und außerdem wollten wir auch nur nach dem Weg fragen. Und einen Brocken Englisch wollte der Polizist noch von uns lernen. "Hello" haben wir ihm binnen einer Sekunde beigebracht und machten uns in Richtung Markt.

In der Zwischenzeit hat sich Geraldine, eine gebürtige Venezuelanerin, die in Miami wohnt, zu unserer kleinen Reisegruppe gesellt und fragt den Polizisten nach dem Weg zum Markt. Der Markt ist nur ein paar Meter weiter, nix Besonderes, Früchte und frisches Fleisch kann man hier kaufen und ab und zu läuft einem ein breit dreinblickender Kolumbianer über den Weg.

Als wir auf dem Rückweg den Polizisten wieder treffen, kommt uns eine ganz uns gar lustige Idee, dem kolumbianischen Polizisten drei weitere Worte beizubringen. Wir sagten ihm, dass er die geballte Faust in den Himmel strecken müsse und erzählten ihm, dass die spanische Übersetzung so etwas heißt wie "Auf geht's zur Party" oder "Jetzt machen wir einen drauf!".

Nach drei Versuchen stand er also wieder vor uns. Die rechte Hand immer noch an der Schrotflinte, die linke Hand geballt und in die Luft gestreckt, die blaue Zahnspange strahlte über seine weißen Zähne und völlig euphorisiert, Englisch gelernt zu haben, sprach er die drei magischen Worte: FUCK THE SYSTEM!!!


Inspiriert von diesem Graffitti vor unserem Hostel haben wir dem Polizisten drei neue englische Worte beigebracht. Links unsere neue und spanisch-sprechende Reisebegleitung Geraldine und rechts der euch nicht unbekannte Larsinho.

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