Freitag, 5. August 2011

Kurz-Interview mit mir selbst

Blogger: Mensch, Larsinho, das ist ja klasse, daß du dir kurz die Zeit genommen hast, dich selbst zu interviewn.
Larsinho: Ja, komm, mach hin, ich hab keine Zeit!
Blogger: Erste Frage: Wie geht's dir?
Larsinho: Nicht schlecht! Noch immer nicht. Ist ein bißchen warm hier in Venezuela aber ansonsten gibt's keinen Grund zur Beschwerde.
Blogger: Was machst du gerade?
Larsinho: Ich sitze vor dem Netbook und schreibe den Mist hier, weil ich Langeweile habe.
Blogger: Hast du nix Besseres zu tun?
Larsinho: Nö.
Blogger: Sind keine Leute hier im Hostel?
Larsinho: Doch, aber die sind alle im Zimmer. Wow, gerade geht hier im Hof die Alarmanlage an. Das ist der akustische Höhepunkt des Tages. Nein! Totaler Quatsch! Die Horror-Fahrt in dem umgebauten Discobus war der akustisch LAUTE Höhepunkt. Zweieinhalb Stunden Musik bis zum Anschlag! Und ich hatte das Glück, genau unter der Boxe zu sitzen. Was bin ich nur für ein Glückspilz! Wie ich es geschafft habe, dennoch die ganze Zeit über innerlich und äußerlich ruhig zu bleiben wird wohl eines der größten Geheimnisse der Menschheit bleiben.
Blogger: Ganz rührende Geschichte, Larsinho. Sag mal, es gibt immer noch keinen Strom hier in Puerto Colombia. Da kommt gerade ein Angestellter vorbei und sagt, die machen JETZT gleich den Generator wieder aus.
Larsinho: Ok, tschüß. Bis bald. Ach ja: Kann ich noch schnell meine Familie inklusive der buckligen Verwandtschaft aus Schwalmstadt grüßen? Und Ana?
Blogger: Ja, hiermit getan. Grüße an die Familie von Larsinho inklusive der buckligen Verwandtschaft aus Schwalmstadt und Ana.
Larsinho: Super, daß das mit dem Grüßen noch geklappt hat. Kann ich noch jemanden grüßen?
Blogger: Ne, dafür ist es jetzt leider zu spät.
Larsinho: Och, komm, einen noch!
Blogger: Na gut, wenn's denn sein muß!
Larsinho: Ok, ich grüße nochmal meine Familie und die Ana!
Blogger: Super, Larsinho...Ganz...fantastisch. Wir sollten das Interview jetzt beenden.
Larsinho. Ok, tschüß.
Blogger: Komisch, die haben immer noch nicht den Strom abgestellt. Willst du noch was sagen?
Larsinho: Ich war eben Essen.
Blogger: Und? Satt geworden? Was gab's denn?
Larsinho: Ravioli und Tortellini. Schreibt man das so?
Blogger: Keine Ahnung. Hat's denn geschmeckt?
Larsinho: War ok. Ein bißchen teuer und der Wirt hat neben dem Wort "Tschüß" nicht ein Wort gesagt. Fand ich sehr unfreundlich.
Blogger: Meinst du, das interessiert irgend jemanden, was du heute Abend gegessen hast?
Larsinho: Kann ich mir nicht vorstellen.
Blogger: Was macht eigentlich dein Mückenstich?
Larsinho: Tut immer noch weh, wenn ich draufdrücke. Hab mir in der Apotheke Antibiotikum-Pille und Creme geholt, zeigt aber noch keine Wirkung. Vielleicht sollte ich die Dosis mal erhöhen.
Blogger: Erzähl doch mal was über Venezuela!
Larsinho. Grün. Es ist verdammt grün hier. Überall wieder die Anden. Und heiß ist es, aber das hatte ich ja eingangs schon kurz erwähnt.
Blogger: Was ist mit den Leuten?
Larsinho: Ja, die gibt's auch hier. Sind in der Mehrzahl ganz nett. Gestern wollten zwei Motorradpolizisten mit meiner Spiegelreflexkamera ein Foto von mir machen. Ne, ne, hab ich mir gedacht. So doof biste ja nun auch net. Ich stell mich dann schön dahin und ihr beiden haut mit meiner Kamera ab.
Blogger: Hut ab, Larsinho! Bist ja ein ganz gerissenes Kerlchen! Ist sonst noch irgendwas Aufregendes passiert in der letzten Zeit?
Larsinho: Ne, eigentlich nicht. Die Einreise nach Venezuela war am merkwürdigsten. Da gab es kurz nach der Grenze auf den ersten 20-30 km zirka 15 Kontrollen vom Militär und der Polizei. Und einmal mußten wir sogar unsere kompletten Sachen scannen lassen.
Blogger: Ja, ja. Vielleicht denken die, du hast Drogen geschmuggelt.
Larsinho: Woher sollen die wissen, dass ich komme?
Blogger: Ok, andere Frage: Es heißt, es ist das gefährlichste Land hier in Südamerika. Spürst du davon was?
Larsinho: Ne. Überhaupt nicht. Bis jetzt ist es genauso gefährlich oder ungefährlich wie in den anderen Ländern. Ich bin auch hier noch nicht von irgendwelchen Typen dumm angemacht worden.
Blogger: Und solange du dich nicht betrunken in ein Taxi reinsetzt sollte dir ja auch nix passieren...
Larsinho: Danke, ich hatte es fast schon wieder vergessen. Bei der Gelegenheit grüße ich noch kurz meine Kreditkarte.
Blogger: Findest du nicht, du hast jetzt genug Blödsinn geschrieben?
Larsinho: Solange wir noch Strom haben...
Blogger: Was anderes: Man sagt, du kannst in die Zukunft schauen. Wann hat das angefangen...?
Larsinho: Nächsten Donnerstag...
Blogger: Ok, den hast du schon mindestens zigtausend mal erzählt, der ist nicht mehr witzig.
Larsinho: Oooch, ich find den nicht schlecht.
Blogger: Apropos schlecht: Das Niveau sinkt seit der ersten Frage. Wann hörst du endlich damit auf?
Larsinho: Wie wäre es mit...jetzt?
Blogger: Danke. Danke. Danke.
Larsinho: Können wir noch kurz die Überschrift ändern in "Ünnötigstes Interview mit mir selbst?"
Blogger: Nein. Und jetzt machs gut.
Larsinho: Kann ich noch jemanden grüßen...?
Blogger (zum Personal, laut und hektisch): Kann mal bitte jemand den Strom abstellen? Schnell...?

Ein Platz in Maracay. Einer der wenigen Höhepunkte der Stadt, in der ich auch nur einen Tag war.


Und da sag mal einer, die Sozialisten verstehen nix von Marketing! Was für eine phantastische Idee!!!


Aktuelles Bild von heute von der "falschen" Seite des Strandes.


Jetzt ist aber wirklich Schluß! Wenn ihr es bis hierhin geschafft habt zu lesen, ist euch auch nicht mehr zu helfen!

Viele Grüße aus Vene!

Euer Larsinho

3 Kommentare:

  1. mir ist nicht mehr zu helfen... verdammt!

    gruß
    hennes

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  2. Irgendwie war klar, dass dir nicht mehr zu helfen ist ;-)

    der tippsieger in spe
    larsinho

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  3. Mensch, Larsinho: du hast echt einen an der Pfanne ... äh Palme. Interview mit dir selbst.
    Hab ich gelacht! Danke!
    LG
    Zorni

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